Wie sicher sind Pubertätsblocker wirklich? Immer mehr Länder warnen
Das neuseeländische Gesundheitsministerium hat ein Informationsblatt und eine Stellungnahme zum Einsatz von Pubertätsblockern herausgegeben, in denen es sich für einen vorsichtigeren Ansatz bei deren Anwendung ausspricht. In dem Kurzbericht heißt es, es fehle an soliden, hochwertigen Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit von Pubertätsblockern. Die Medikamente werden manchmal Kindern verabreicht, die sich als Transgender identifizieren, um die Entwicklung ihres biologischen Geschlechts zu stoppen.
Neuseeländische Regierung prüft weitere Sicherheitsvorkehrungen
Nach Einschätzung des Ministeriums sollte der Ausgangspunkt für die Behandlung eine ganzheitliche Bewertung der gesamten Bedürfnisse eines jungen Menschen sein. Dazu zähle auch seine soziale und psychische Gesundheit. Daher fordert das Ministerium Ärzte auf, Vorsicht walten zu lassen. Nur, wer Erfahrung mit diesen Behandlungen hat, sollte sie verschreiben. Die Ärzte sollten jungen Menschen, die diese Präparate Medikamente einnehmen wollen, eine umfassende Unterstützung anbieten, hieß es weiter.
Die Regierung prüft außerdem, ob zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden sollten. Dazu könnten Vorschriften gehören, die „gefährdete Personen“ vor Schaden bewahren sollen. Auch gezielte Beratungen zieht das Ministerium in Erwägung.
„Diese strengeren Kontrollen spiegeln die Besorgnis sowohl hier als auch in Übersee über die zunehmende Verwendung dieser Medikamente zur Behandlung von Problemen mit der Geschlechtsidentität wider, ohne dass ausreichende Beweise für ihre Sicherheit und Wirksamkeit sowohl jetzt als auch langfristig vorliegen“, heißt es in einer Erklärung. Die Zahl der jungen Menschen, die sich wegen ihrer Geschlechtsidentität in Behandlung begeben, sei in mehreren Ländern stetig gestiegen.
Nach Angaben der neuseeländischen Regierung haben 2010 etwa 25 Personen im Alter von 11 bis 17 Jahren Pubertätsblocker genommen. Bis 2021 war diese Zahl auf 140 gestiegen. Im Jahr 2023 lag ihre Anzahl bei 113.
Die Folgen der Einnahme von Pubertätsblockern
Untersuchungen bei jungen Menschen zeigen, dass sich die Einnahme von Pubertätsblockern auf Knochenbau, Körpergröße sowie Stoffwechsel und Herzfunktion auswirkt.
Einige Studien, die im Kurzbericht „Impact of Puberty Blockers in Gender-Dysphoric Adolescents“ („Auswirkungen von Pubertätsblockern bei Jugendlichen mit Geschlechtsdysphorie“) aufgeführt sind, zeigten eine Veränderung des Blutdrucks, der Lipide und der körperlichen Konstitution bei Kindern, die diese Medikamente erhielten. Über Auswirkungen auf die Nieren- oder Leberfunktion werde ebenso wenig berichtet wie über Erkrankungen an Diabetes.
Dem Bericht zufolge kann die Einnahme von Pubertätsblockern zur Verbesserung bei Depressionen führen. Die Autoren der Studie kamen jedoch zu dem Schluss, dass die verfügbaren Daten zur Auswirkung auf die psychische und körperliche Gesundheit „größtenteils von schlechter Qualität“ seien.
Angesichts des Mangels und der schlechten Qualität der Evidenz und der neuseeländischen Besonderheiten besteht ein dringender Bedarf an qualitativ hochwertigen Längsschnittdaten und Forschungsarbeiten, die uns helfen, die spezifischen Bedürfnisse von Jugendlicher mit Geschlechtsdysphorie in Neuseeland zu verstehen“, heißt es dazu.
Rachael Wong vom „Women’s Forum Australia“ begrüßte den Schritt der neuseeländischen Regierung, auch wenn dies noch kein Verbot für Pubertätsblocker bedeute, so wie es in England der Fall sei. Es sei zwar noch zu wenig, um „Kinder und Jugendliche vor diesen unglaublich schädlichen Eingriffen zu schützen“, aber zumindest sei in Australien ein Anfang gemacht. Sie forderte auch die australische Regierung auf, Stellung zu beziehen.
Kritik auch aus Australien
Die Vorsitzende der australischen Partei One Nation, Senatorin Pauline Hanson, kündigte an, dass sie erneut eine Dringlichkeitsuntersuchung des Senats beantragen will, um Schutzmaßnahmen für die Verwendung von Pubertätsblockern für Jugendliche mit Geschlechtsdysphorie zu erlassen. „Die Zahl der Länder, die erkennen, welchen Schaden diese Behandlungen bei Kindern anrichten, wächst, und Australien steht mit seiner Weigerung, diese kritischen Erkenntnisse auch nur anzuerkennen, zunehmend isoliert da“, kritisierte sie.
Neuseeland sei das letzte Land, das den Mangel an Beweisen für die Wirksamkeit und Sicherheit von Pubertätsblockern anerkenne. Laut Hanson sei die Anzahl Minderjähriger, die sich in den Jahren 2014 bis 2021 in öffentlichen Gender-Kliniken vorstellten, „in die Tausende“ gegangen. Von privaten Kliniken hingegen lagen keine Daten vor.
„Wenn es sich um eine andere legitime Krankheit handeln würde, würde ein so schneller Anstieg zum Handeln auffordern“, fuhr sie fort. Weil aber alles mit der Politik zur Geschlechtsidentität zusammenhänge, werde nichts getan, um australische Kinder und ihre Familien „vor dieser räuberischen Ideologie zu schützen“.
Es sei erwiesen, dass Pubertätsblocker lebenslange Schäden verursachen können. Es fehlten zudem die Nachweise, dass sie eine wirksame Maßnahme darstellen. „Jeder Senator, der sich weigert, meinen Antrag auf eine Untersuchung zu unterstützen, bestätigt, dass er australischen Kindern schadet, anstatt ihnen zu helfen“, sagt Hanson.
Neue Leitlinie in Deutschland erwartet
In Deutschland befindet sich die neue Leitlinie „Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie im Kindes- und Jugendalter“, die bereits für September in Aussicht gestellt wurde, noch in einer finalen Abstimmung.
Der im April 2024 in England erschienene unabhängigen Cass-Report bezeichnete die in dem deutschen Leitlinienentwurf empfohlenen Behandlungsmethoden für transidentifizierte Kinder und Jugendliche als evidenzfrei und schädlich. Minderjährigen fehle die Urteilskraft und Entscheidungsfähigkeit, um die Folgen einer Behandlung zu überschauen.
Auch der Bundesärztetag fordert öffentlich eine Abkehr von der Verschreibung von Gegenhormonen für Minderjährige. Die Bundesregierung empfiehlt die Einnahme von Pubertätsblockern nicht; die Entscheidung über die Verschreibung liege ausschließlich im Ermessen der behandelnden Fachärzte.
In europäischen Ländern ist die Verabreichung von Pubertätsblockern teilweise verboten. Einige Länder schränken den Zugang zu den Medikamenten stark ein. In den USA gelten Verbote in einigen Staaten.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „New Zealand Health Ministry Says No Quality Evidence Backing Puberty Blocker Use“.
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