Wie Musk und Trump die Regierung weiter umbauen und Milliarden einsparen wollen
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US-Präsident Donald Trump und der „besondere Regierungsangestellte“ Elon Musk sprachen in einem gemeinsamen Interview mit Moderator Sean Hannity des US-Senders „Fox-News“ über Verschwendung, Betrug und Missbrauch innerhalb von Regierungsbehörden.
Dabei verteidigten beide in dem am 18. Februar ausgestrahlten Interview die durch die Trump-Regierung veranlassten Kürzungen der Staatsausgaben und Entlassungen von Regierungsbeamten.
Die Trump-Regierung und Musk sind deshalb Kritik und zahlreichen Klagen ausgesetzt, einschließlich einer negativen Berichterstattung zur Entlassung und anschließender Wiedereinstellung wichtiger Mitarbeiter des US-Nuklearwaffenprogramms.
Während des Interviews sagte Musk, dass er zu Trump stehe. Trump erwiderte seine positive Haltung Musk gegenüber.
„Ich denke, Präsident Trump ist ein guter Mann“, sagte der Tech-Unternehmer. Trump erwiderte, er könne „niemanden finden, der klüger ist“ als Musk, um seine Regierung zu unterstützen.
Musk hätte Trump auch ohne Attentat unterstützt
Musk, der vor allem für seine Arbeit bei SpaceX, Tesla Motors und anderen Technologieunternehmen bekannt ist, unterstützte Trump öffentlich, nachdem auf den Republikaner im Juli 2024 bei einer Kundgebung in Butler, Pennsylvania, ein Anschlag verübt worden ist. Doch die Unterstützung des Tech-Unternehmers für eine erneute Präsidentschaft Trumps war offenbar bereits schon zuvor eine beschlossene Sache.
Während des Interviews sagte Musk, dass er „es sowieso getan hätte“. Das Attentat, bei dem ein Zuschauer ums Leben kam, beschleunigte lediglich Musks Zeitplan. „Ich habe es beschleunigt“, sagte Musk.
Der US-Präsident sagte, er habe von Musks Unterstützung nichts gewusst. Musk spendete Hunderte Millionen Dollar, um Trumps Präsidentschaftswahlkampf zu unterstützen.
Der Tech-Unternehmer erklärte, dass die Zeit, die er zusammen mit Trump verbrachte, seine Wertschätzung für den US-Präsidenten vertieft habe. „Ich habe nicht ein einziges Mal erlebt, dass er etwas Gemeines, Grausames oder Falsches getan hat“, sagte Musk.
Für Trumps Kritiker waren genau diese gemeinsamen Treffen ein Streitpunkt. Zu den Kritikern gehörten auch einige Republikaner, die Trump bei den Vorwahlen 2024 herausforderten.
Trump und Musk verneinen Existenz eines Streites
Die beiden Männer sprachen auch über Veröffentlichungen rund um ihre gemeinsamen Bemühungen zu Einsparungen und Effizienzsteigerung. Dabei warfen sie den Medien vor, zu versuchen, die Beziehung zwischen beiden zu zerstören.
Als die Kommission zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung (DOGE) die Musk als „besonderer Regierungsangestellter“ leitet, nach der Präsidentschaftswahl Gestalt annahm, berichteten einige Nachrichtenagenturen, dass Musks Aufnahme in Trumps-Regierung ihn in eine Art präsidiale Rolle befördert habe. Ursprünglich stammt diese Aussage von einigen Demokraten.
Trump sagte, Musk habe ihn angerufen und gesagt: „Weißt du, sie versuchen, uns auseinanderzubringen.“
„Es ist einfach so offensichtlich. Sie sind so schlecht darin. Ich dachte immer, sie wären gut darin. Sie sind tatsächlich schlecht darin, denn wenn sie gut darin wären, wäre ich nie Präsident geworden“, führte der US-Präsident weiter aus.
Musk bekräftigte auch sein Engagement, Trump zu unterstützen und nicht an seine Stelle treten zu wollen. Er wies darauf hin, dass auf seinem T-Shirt „Tech Support“ stand.
„Ich werde dem Präsidenten technologische Unterstützung bieten“, sagte er. „Das ist eine sehr wichtige Sache, denn der Präsident wird diese Durchführungsverordnungen erlassen, die sehr vernünftig und gut für das Land sind, aber dann nicht umgesetzt werden.“
Musk zu Interessenkonflikten: „Ich werde mich selbst raushalten“
Das Interview ging auch auf mögliche Interessenkonflikte zwischen Musks Unternehmen und DOGE ein.
Denn mehrere von Musks Unternehmen haben von staatlichen Finanzmitteln profitiert. So gab es staatliche Subventionen für Teslas Elektrofahrzeuge oder Zahlungen des Pentagons im Rahmen von Verträgen mit SpaceX.
In einem Interview mit der US-amerikanischen Ausgabe der Epoch Times sprach der demokratische Senator Richard Blumenthal aus Connecticut als bekannter Kritiker von DOGE und Musk kürzlich von möglichen Konflikten: Diese „sollten Progressive zutiefst beunruhigen“.
Hannity fragte Trump, wie seine Regierung mit möglichen Kürzungen in Bereichen, die Musks Unternehmen betreffen würden, umgehen wolle. Trump sagte, Musk würde in diesen Fällen rausgehalten werden.
Der Tech-Unternehmer sagte, er würde sich selbst von diesen „Minenfeldern“ fernhalten. „Ich werde mich da selbst raushalten.“
Trump lobt DOGE-Mitarbeiter
Im Interview ging es mehrmals um die Mitarbeiter von DOGE, von denen viele Ingenieure sind.
Der US-Präsident sagte, dass Musk „junge, sehr intelligente Menschen anzieht – ich nenne sie Personen mit hohem IQ“. „Diese Menschen sind schlau und sie lieben das Land“, fügte Trump hinzu. Er beschrieb sie als „sehr engagiert“.
Musk sagte, dass die Software-Ingenieure von DOGE Millionen von Dollar pro Jahr verdienen könnten, anstatt nur einen Bruchteil davon als Bundesangestellte.
Musk und Trump besprechen Rückkehr von Astronauten
Das Trio besprach auch einen Plan zur Beschleunigung der Rettung der NASA-Astronauten Sunita Williams und Butch Wilmore.
Ursprünglich war eine achttägige Mission für die beiden vorgesehen. Jetzt sitzen sie bereits seit Juni 2024 auf der internationalen Raumstation (ISS) fest, da es technische Probleme mit dem Raumschiff Boeing Starliner gibt, das sie nach Hause bringen sollte.
Trump sagte im Januar, er habe SpaceX-CEO Musk gebeten, ihre Rückkehr zu beschleunigen. Die NASA hat anschließend eine für April geplante Rückkehr auf März vorverlegt und bekannt gegeben, dass beide zur Erde zurückkehren werden, sobald die SpaceX Crew-10 mit ihrer Mission die ISS erreicht hat.
Im Interview mit Hannity sagte Trump, die beiden seien „im Weltraum zurückgelassen worden“, und gab seinem Vorgänger, dem ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden, die Schuld dafür.
Musk sagte, die Rückkehr der Astronauten „wurde auf eine lächerliche Art und Weise verschoben“.
„Wir wollen nicht selbstgefällig sein, aber wir haben schon oft Astronauten von der Raumstation zurückgebracht, und das immer mit Erfolg“, sagte er.
Trump: DOGE könnte 1 Billion Dollar finden
Trump und Musk sprachen auch darüber, wie viel Verschwendung, Betrug und Missbrauch sie womöglich mit DOGE abbauen können.
Der US-Präsident sagte, DOGE würde „Hunderte von Milliarden an Dollar-Betrug aufdecken“. Und erklärte dann, dass Musk voraussichtlich 1 Billion Dollar an „Verschwendung, Betrug, Missbrauch und Korruption“ finden werde.
Was seiner Meinung nach nur „ein sehr kleiner Prozentsatz“ von auffälligen Ausgaben sei.
Musk widersprach Trumps Aussagen nicht.
Der Tech-Unternehmer sagte, dass es bei Einsparungen von Steuergeldern auf zwei Dinge ankomme: Kompetenz und Fürsorge. „Es liegt auf der Hand, dass man ein schlechtes Geschäft macht, wenn man weder kompetent ist noch sich um etwas kümmert“, so Musk.
Trump sagte, dass Regierungsverträge nicht abgewertet würden, wenn man an sie den Maßstab von Geben und Nehmen anlege, der auch bei Verhandlungen im Privatsektor üblich sei. „Jeder erwartet, dass gekürzt wird“, sagte er.
Der Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „6 Takeaways From Donald Trump-Elon Musk Interview“. (deutsche Bearbeitung er)
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