WHO will Mpox mit einer strategischen Impfkampagne bekämpfen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) startet eine globale Strategie zur Eindämmung der Übertragung von Mpox (ehemals Affenpocken genannt). Das berichtet die englischsprachige Ausgabe der Epoch Times. Der Plan, den die WHO am Montag, 26. August, angekündigt hat, sieht eine „strategische Impfkampagne“ vor.
Sechsmonatige Impfkampagne
Die Gesundheitsbehörde der Vereinten Nationen (UN), die vor zwei Wochen wegen Mpox den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen hat, stellte eine sechsmonatige Dauer ihrer Kampagne in Aussicht. Dabei nennt sie den Zeitraum zwischen September 2024 und Februar 2025. Zur Finanzierung des Vorhabens sind bislang 145 Millionen Dollar aus dem WHO-Notfallfonds eingeplant.
„Strategische Impfungen“ zielen auf Personen mit dem höchsten Risiko ab, erläutert die Agentur. Dazu zählen zum Beispiel „enge Kontakte von kürzlich aufgetretenen Fällen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens, um die Übertragungskette zu unterbrechen“.
Der WHO-Plan konzentriert sich auf „die Umsetzung umfassender Überwachungs-, Präventions-, Bereitschafts- und Reaktionsstrategien, die Förderung der Forschung und den gleichberechtigten Zugang zu medizinischen Gegenmaßnahmen wie diagnostischen Tests und Impfstoffen, die Minimierung der Übertragung von Tieren auf Menschen und die Befähigung von Gemeinschaften zur aktiven Teilnahme an der Prävention und Kontrolle von Ausbrüchen“, heißt es in einer Erklärung.
Offiziell heißt es, dass eine Untervariante des Virus‘ weltweit Besorgnis erregt, weil sie sich offenbar leichter durch routinemäßigen engen Kontakt verbreitet.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte in der Erklärung vom 26. August, dass der Mpox-Ausbruch, der seinen Ursprung in der Demokratischen Republik Kongo habe, „kontrolliert und gestoppt werden kann“.
Drei Erkrankte auf den Philippinen
Derweil meldet das philippinische Gesundheitsministerium zwei weitere Mpox-Erkrankungen der milderen Klade-II-Variante. Damit habe sich die Zahl der Fälle auf drei erhöht. „Wir sehen weiterhin eine lokale Übertragung von Mpox Klade II hier auf den Philippinen, insbesondere in Metro Manila“, sagte Gesundheitsminister Teodoro Herbosa in einer Erklärung.
Er fügte hinzu, dass es sich bei den neuen Fällen um einen 37-jährigen Mann aus Manila handelte, der einen Ausschlag auf seinem Körper hatte und in ein staatliches Krankenhaus gebracht wurde. Außerdem gelte ein 32-Jähriger aus der Hauptstadt als infiziert, der Läsionen auf seiner Haut hat. Vergangene Woche hatten die philippinischen Behörden mitgeteilt, dass Ärzte bei einem 33 Jahre alten Mann die mildere Variante des Mpox-Virus diagnostiziert hätten.
Seit Juli 2022 gab es auf den Philippinen zwölf im Labor bestätigte Fälle. In dem asiatischen Land leben etwa 115 Millionen Menschen (Stand 2023).
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Anfang August 2024 zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren einen globalen Gesundheitsnotstand für das Mpox-Virus ausgerufen. Seit Januar 2023 habe es im Kongo mehr als 27.000 Mpox-Verdachtsfälle gegeben. Mindestens 1.300 Menschen seien bisher gestorben.
Wenige Tage nach der WHO-Erklärung betonte der Regionaldirektor der Organisation für Europa, Hans Kluge, dass Abriegelungen, Schließungen oder gar ein Lockdown wegen Mpox nicht geplant seien. „Werden wir in der europäischen Region der WHO eine Abriegelung vornehmen, weil es sich um ein weiteres COVID-19 handelt? Die Antwort lautet eindeutig: Nein“, sagte er und fügte hinzu: „Vor zwei Jahren haben wir Mpox in Europa dank des direkten Engagements der am stärksten betroffenen Gemeinschaften von Männern, die Sex mit Männern haben, unter Kontrolle gebracht.“
UNICEF: Neue Variante eine Gefahr für Kinder
Die US-Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention erklärten, dass Mpox derzeit ein geringes Risiko für die Vereinigten Staaten darstelle. Fälle der Klade I habe man bisher nicht feststellen können.
Als erstes europäisches Land vermeldete Schweden Mitte August 2024 den ersten Fall von Mpox (Epoch Times berichtete). Meldungen über weitere Erkrankungen gibt es aber offenbar nicht.
UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, schreibt auf seiner Internetseite, dass hauptsächlich der afrikanische Kontinent von Erkrankungen betroffen sei. Außer Schweden nennt die Organisation kein anderes europäisches Land, in dem bisher Erkrankungen registriert wurden.
Anders als beim Affenpocken-Ausbruch 2022 seien Kinder dieses Mal stärker betroffen. Die aktuellen Varianten verursachten bei ihnen häufiger schwere Verläufe und führten zum Tod. So seien derzeit in 56 Prozent der Fälle unter 15-Jährige betroffen. Im Kongo seien (Stand 15. August) 548 Menschen gestorben, 463 (77 Prozent) seien Kinder.
Krankheit vor zwei Jahren umbenannt
Die Krankheit war jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannt. Erst vor zwei Jahren wurde sie umbenannt, um dem Risiko rassistischer Diskriminierung vorzubeugen. Mpox-Viren waren ursprünglich vor allem bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet.
Beim Menschen traten sie erstmals in den 1970er-Jahren in Zaire auf, der heutigen Demokratischen Republik Kongo. Bis vor wenigen Jahren beschränkten sich Infektionen meist auf Fälle, bei denen Menschen das Fleisch infizierter Tiere gegessen hatten.
Zu den Symptomen zählen Fieber, Gliederschmerzen und Pocken-ähnliche Pusteln auf der Haut. Die Sterblichkeitsrate liegt laut Schätzungen bei zwischen einem und zehn Prozent der Fälle. Sie hängt vom Zustand des Gesundheitssystems in dem betroffenen Land sowie vom jeweiligen Virenstamm ab.
Es gibt zwei große, als Kladen bezeichnete „Familien“ des Mpox-Virus. Die gefährlichere Virusgruppe 1 ist derzeit vor allem in Zentralafrika im Kongobecken verbreitet. Die Virusgruppe 2 zirkuliert vor allem in Westafrika.
Mpox-Epidemien 2022 und 2024
Vor zwei Jahren machte Mpox bereits ein erstes Mal mit einer internationalen Infektionswelle Schlagzeilen. Auch damals rief die WHO einen globalen Gesundheitsnotstand aus, in dem Fall wegen der Virusuntergruppe 2b.
Fast 100.000 Fälle in 116 Ländern wurden registriert; etwa 200 Menschen starben. Die Krankheit wurde während dieser Welle vor allem beim Sex übertragen. Betroffen waren vornehmlich Männer, die Sex mit Männern hatten.
Die derzeitige Infektionswelle nahm ihren Ausgang in der Demokratischen Republik Kongo. Derzeit verbreitet sich die Virusgruppe 1 und die Untergruppe 1b. Die Sterblichkeitsrate bei 1b wird auf 3,6 Prozent der Fälle geschätzt. Erstmals wurde die Untergruppe im September 2023 bei Prostituierten in der kongolesischen Provinz Sud-Kivu diagnostiziert.
Das Virus verbreitet sich diesmal nicht nur beim Sex, sondern auch durch nicht-sexuellen engen Kontakt zwischen Menschen. Daher sind auch Kinder bedroht. Der Krankheitsverlauf ist bei 1b schwerer als bei der Virusgruppe 2.
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