WHO meldet mehr Fälle von Papageienkrankheit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vermeldet eine gestiegene Anzahl von Fällen der Papageienkrankheit (Ornithose). Aus mehreren europäischen Ländern habe es mehr Fälle gegeben als üblich, teilt die WHO auf ihrer Internetseite mit.
Betroffene entwickelten eine Lungenentzündung
Demnach meldeten neben Deutschland auch Österreich, Schweden, Niederlande und Dänemark einen Anstieg, der seit Jahresende „besonders ausgeprägt“ war. Insgesamt seien bisher fünf Menschen an der Krankheit gestorben, vier in Dänemark, einer in den Niederlanden. Aufgrund der vorliegenden Informationen schätzt die WHO das Risiko als gering ein.
Deutschland hat laut WHO im Dezember 2023 fünf Fälle gemeldet, insgesamt erhöhte sich die Zahl für das komplette vergangene Jahr damit auf 14 Erkrankte. In diesem Jahr (Stand 20. Februar) gab es weitere fünf bestätigte Fälle (insgesamt 19 seit Anfang 2023).
Aktuell gibt es keine Angaben zu regionalen Schwerpunkten. Stärker betroffen war 2023 die Region um Hannover. Fast alle Betroffenen (18) entwickelten eine Lungenentzündung, 16 mussten ins Krankenhaus.
In den vergangenen fünf Jahren meldete Deutschland laut WHO im Durchschnitt 15 Fälle pro Jahr. Die meisten Fälle gab es demnach 2022 (19), die wenigsten 2019 (11) zu verzeichnen war. Üblicherweise werden etwa null bis zwei Fälle pro Monat gemeldet. Fast drei Viertel aller registrierten Fälle wurden durch Antikörpertests bestätigt. Informationen zur Vogelexposition fehlen laut WHO häufig.
Vier ältere Menschen in Dänemark gestorben
Die meisten Todesfälle gab es bisher in Dänemark. Dort starben laut „Nyheder“ vier Patienten. Alle seien älter 65 Jahre gewesen. Von Ende Dezember bis zum 27. Februar wurden in dem skandinavischen Land 23 Fälle festgestellt, 17 Menschen mussten ins Krankenhaus, 15 erkrankten an einer Lungenentzündung.
Das Statens Serum Institut, das Zentrum des dänischen Gesundheitsdienstes für die Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten, vermutet, dass die Zahl der Infizierten höher ist. Die Papageienkrankheit werde jedoch selten diagnostiziert, da sie im Allgemeinen eine relativ mild verlaufende Krankheit sei.
Symptome wie bei einer Grippe
Wie das „Ärzteblatt“ erklärt, ist das Bakterium Chlamydophila psittaci für die Erkrankung verantwortlich. Es findet sich in verschiedenen Vogelarten, darunter Papageien, Möwen oder Tauben. Um zu erkranken, muss ein unmittelbarer Kontakt mit infizierten Tieren stattgefunden haben.
Auch das Einatmen von Kotstaub, wie es bei einer Reinigung von Käfigen möglich ist, kann ein Auslöser sein. Daher sind laut WHO vor allem Menschen, die mit Tieren arbeiten, betroffen. Die Symptome ähnelten der einer Grippe, daraus könne sich dann aber eine Lungenentzündung entwickeln, schreibt die „Welt“.
Chlamydia psitacci ist laut Infektionsschutzgesetz einer von mehr als 50 meldepflichtigen Krankheitserregern.
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