WHO-Chef weist Vorwürfe von Pompeo als „falsch und inakzeptabel“ zurück
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hat sich gegen von britischen Medien kolportierte Vorwürfe von US-Außenminister Mike Pompeo verwahrt, er sei von China „gekauft“ worden. Die mutmaßlichen Anschuldigungen seien „falsch und inakzeptabel“, sagte Tedros am Donnerstag in Genf. Zugleich warnte er erneut vor einer „Politisierung“ der Corona-Pandemie.
Die britischen Zeitungen „Times“ und „Daily Telegraph“ hatten am Mittwoch über Äußerungen berichtet, die Pompeo am Vortag bei einem Treffen mit britischen Abgeordneten in London gemacht haben soll. Demnach vertrat der US-Chefdiplomat die Ansicht, dass Entscheidungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch eine Abmachung zwischen Tedros und Peking beeinflusst worden seien. Peking habe dem WHO-Chef zu seinem Posten verholfen.
„Als es hart auf hart kam, als es wirklich am wichtigsten war“, starben Menschen „wegen der geschlossenen Vereinbarung“, wird Pompeo zitiert. Der US-Außenminister soll sich gegenüber den Abgeordneten dabei explizit zu den Corona-Toten in Großbritannien geäußert haben: Das Versagen der WHO, einer „politischen“ und nicht wissenschaftsbasierten Organisation, habe zu „britischen Todesfällen“ geführt. Großbritannien ist mit mehr als 45.000 Todesopfern eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Europas. Im Land leben rund 67 Millionen Einwohner. (afp/sua)
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