WHO: Acht Tote bei mutmaßlichem Marburg-Virus-Ausbruch

In Tansania rechnet die WHO mit weiteren Toten durch einen Ausbruch des Marburg-Virus. Die Sterblichkeit bei einer Infektion liegt bei bis zu 89 Prozent, warnt die WHO. Das Risiko für die Region ist hoch, global gesehen gering.
Die WHO sieht keinen Grund für Alarmstimmung. (Foto: Archiv)
Die WHO warnt vor weiteren Fällen.Foto: Lian Yi/XinHua/dpa
Epoch Times15. Januar 2025

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Bei einem mutmaßlichen Ausbruch des Marburg-Virus in Tansania sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO acht Menschen ums Leben gekommen. Das Risiko einer weiteren Verbreitung in dem ostafrikanischen Land und der Region sei hoch, erklärte die WHO am Dienstag.

Am 13. Januar habe die Organisation ihre Mitgliedsländer über den Verdacht auf einen Ausbruch der Viruserkrankung in der tansanischen Region Kagera informiert.

„Bisher sind uns neun Fälle bekannt, darunter acht Menschen, die gestorben sind“, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus im Onlinedienst X.

Weitere Fälle von WHO erwartet

„Wir erwarten in den kommenden Tagen weitere Fälle, da sich die Krankheitsüberwachung verbessert“, fuhr er fort. „Die WHO hat der Regierung von Tansania und betroffenen Gemeinden ihre volle Unterstützung angeboten.“

Die WHO schätzt das globale Risiko bisher als gering ein. Derzeit gebe es noch keine internationale Ausbreitung, aber durchaus „potenzielle Risiken“.

Jedoch sei das Risiko sowohl im Land als auch für die Region hoch. Letzteres liege an der „strategisch günstigen Lage“ Kageras als „Transitknotenpunkt mit erheblichen grenzüberschreitenden Bevölkerungsbewegungen nach Ruanda, Uganda, Burundi und in die Demokratische Republik Kongo“.

Was ist der Marburg-Virus?

Das Marburg-Virus stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebola-Virus. Es verbreitet sich unter Menschen vor allem durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Über die Luft wird es nicht übertragen. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 21 Tage. „Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass eine Person, die dem Virus ausgesetzt ist, auf Reisen ist“, schreibt die WHO.

Zu den Symptomen gehören hohes Fieber und Durchfall, in schweren Fällen kommen Blutungen und Organversagen hinzu. Die Sterblichkeit liegt nach Angaben der der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei bis zu 89 Prozent.

Zugelassene Impfstoffe oder antivirale Medikamente gibt es bisher nicht. In Ruanda begann im Oktober eine Impfkampagne mit einem experimentellen Impfstoff.

Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC gab es seit 1967 keinen Ausbruch der Krankheit mehr in Deutschland. Ein Verdacht im Oktober in Hamburg bestätigte sich nicht. Der Erreger trägt den Namen der deutschen Stadt, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert hatten.

Die WHO erklärte weiter, sie habe Proben von zwei Patienten in Tansania genommen. Diese würden derzeit untersucht. Kontaktpersonen seien identifiziert worden.

Bei dem Ausbruch in Ruanda 2023 sind laut WHO 66 Marburg-Fälle aufgetreten. 15 Patienten starben. Im Jahr 2023 gab es auch Ausbrüche in Tansania und Äquatorialguinea. (afp/dpa/red)



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