Überraschung: Weltbank-Präsident Jim Yong Kim kündigt Rücktritt zum 1. Februar an

Jim Yong Kim, der Präsident der Weltbank, wird seinen Posten überraschend zum 1. Februar niederlegen. Nach Kims Rücktritt soll zunächst die Geschäftsführerin der Weltbank, Kristalina Georgieva, übergangsweise auch den Präsidentenposten übernehmen.
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Jim Yong Kim tritt nach mehr als sechs Jahren an der Spitze der Weltbank überraschend von seinem Amt zurück.Foto: Jose Luis Magana/FR159526 AP/dpa
Epoch Times7. Januar 2019

Der Präsident der Weltbank, Jim Yong Kim, tritt Ende Januar nach mehr als sechs Jahren an der Spitze der Institution überraschend von seinem Amt zurück. Das teilte die Weltbank in Washington mit.

Kim hatte nach seiner ersten fünfjährigen Amtszeit im Sommer 2017 seine zweite Amtsperiode angetreten. Allerdings hatte es schon bei seiner Wiederwahl Unzufriedenheit mit der Amtsführung des in Korea geborenen Amerikaners gegeben. Die Weltbank ist vor allem für die Finanzierung von Projekten zur Bekämpfung von Armut und deren Ursachen zuständig.

Der promovierte Mediziner wolle sich nun in einem Unternehmen zur Stärkung der Infrastruktur in Entwicklungsländern engagieren und auch wieder für die von ihm mitgegründete Organisation Partners in Health engagieren. Der Weltbank-Präsident kommt traditionell aus den USA, während die Spitze der Schwesterorganisation Internationaler Währungsfonds (IWF) von Europa besetzt werden darf – gegenwärtig ist dort die Französin Christine Lagarde am Ruder.

Es sei ihm eine „große Ehre“ gewesen, der Institution, die sich dem Ziel der Armutsbekämpfung verschrieben habe, jahrelang vorzusitzen, zitierte die Weltbank den scheidenden Präsidenten. Er will demnach künftig für eine Firma arbeiten, die sich um Investitionen in Entwicklungsländer kümmert – welche genau, blieb aber unklar.

Nach Kims Rücktritt soll zunächst die Geschäftsführerin der Weltbank, Kristalina Georgieva, übergangsweise auch den Präsidentenposten übernehmen.

Reichere Staaten sollen höhere Zinsen zahlen

Im April 2018 plante die Weltbank, ihre Kreditvergaben deutlich hin zu den „ärmsten“ Ländern zu verlagern. So sollten Zinsraten ausdifferenzieren werden – dies bedeutet, dass wohlhabendere Länder höhere Kreditzinsen zahlen müssen als ärmere.

Dies werde einen Anreiz für wohlhabendere Staaten darstellen, sich stattdessen um Finanzierung ihrer Entwicklungsvorhaben auf den Märkten zu bemühen, erklärte der damalige US-Finanzminister Steven Mnuchin. Wie schon in seinem Statement vom Oktober nannte er keine Namen von Ländern, die nach seiner Ansicht keine Weltbankkredite mehr bekommen sollten. Doch hatte die US-Regierung offenbar vor allem China im Blick.

Weltbank-Präsident Jim Yong Kim bestritt, dass die geplanten Reformen gegen irgendein bestimmtes Land gerichtet seien.

Weltbank plante Kapitalaufstockung um 13 Milliarden Dollar

Der chinesische Finanzminister Guangyao Zhu unterstützte die im April geplante Aufstockung des Weltbanketats, machte jedoch Vorbehalte gegen die geplanten Änderungen in den Leitlinien für die Kreditvergabe geltend.

Die „unterschiedlichen nationalen Bedingungen“ müssten berücksichtigt werden, erklärte er. Die neuen Regeln dürften nicht die Kooperation zwischen der Weltbank und Ländern mit „oberem mittleren Einkommen beeinträchtigen“.

Die Weltbank strebt nach Medienberichten eine Kapitalaufstockung um 13 Milliarden Dollar an (10,5 Milliarden Euro) an.

Die Weltbank warnte im März 2018

Bis zum Jahr 2050 könnte es mehr als 140 Millionen „Klimaflüchtlinge“ geben, sollte die Politik nicht entschiedener gegen den Klimawandel vorgehen, erklärte die Weltbank.

Allein in der Subsahara-Region Afrikas könnten es 86 Millionen Menschen sein, die vor den Auswirkungen der klimatischen Veränderungen flüchteten. Weitere 40 Millionen Menschen könnten in Südasien und 17 Millionen in Lateinamerika vertrieben werden. (afp/dpa/ks)



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