Wellenreiter
Nach Schätzungen sollen die Ursprünge des Wellenreitens in Polynesien bis zu 4.000 Jahre zurück liegen. Die Polynesier werden deshalb auch als die „Erfinder des Wellenreitens“ bezeichnet. Durch ihre Reisen verbreitete sich das Wellenreiten in der gesamten Südsee.
Mit dem sogenannten „Body-Surfen“ hatte diese Kunst im Umgang mit den Kräften von Wind und Wasser vermutlich ihre Anfänge. Bei einer solchen Technik werden durch Spannung des Körpers die Wellen im Liegen ganz ohne Hilfsmittel abgeglitten. Um dem Körper mehr Auftrieb zu geben, wurden dann Binsenbündel, kleinere Baumstämme, hölzerne Planken oder Kanuspitzen benutzt. Später wurde auf größeren Brettern liegend, sitzend oder auf den Knien gesurft.
Auf den Inseln von Hawaii erlangte das Surfen seine Blütezeit. Überlieferte Gesänge der einheimischen Hawaiianer zeugen davon, dass schon vor dem 15. Jahrhundert die Könige und Königinnen der hawaiianischen Inseln den altertümlichen Sport „he’e nalu“ betrieben haben.
In spirituell-religiöser Form war das sogenannte „he’e nalu“, was auf deutsch soviel wie „Wellengleiten“ heißt, der oberen Schicht vorbehalten. Der normalen Bevölkerung war das Surfen untersagt und es wurde mit dem Tod bestraft. So wurden jene Wellenreiter der damaligen Zeit in Gebeten und Gesängen gepriesen und geehrt. Viele Privilegien in königlichen Kreisen wurden ihnen zuteil. Es war eine heilige Kultform, bei der es selbst für das Bauen eines Surfbrettes ein vollständiges komplexes Ritual gab. Dabei durften nur drei verschiedene Baumarten verwendet werden.
Durch die christliche Missionarisierung wurde das als heidnisches Brauchtum betrachtete Wellenreiten durch strenge Kirchensitten ersetzt. Der Zusammenbruch der hawaiianischen Kultur wurde dadurch eingeleitet.
Im Jahre 1908 wurde der erste hawaiische Surfclub gegründet. Damit wurde eine nicht endende Ära eingeleitet, in der sich das Wellenreiten wieder aufwärts entwickelte und, zunächst unter dem Einfluss von Georg Freeth und Duke Kahanamoku, eine Renaissance mit weltweiter Verbreitung erfuhr. (cg)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion