Weiterer Öltanker-Angriff befeuert Spannungen zwischen Iran und dem Westen
Weniger als eine Woche nach dem mutmaßlichen Drohnenangriff auf einen Öltanker vor der Küste des Oman hat ein weiterer Zwischenfall in Verbindung mit einem Schiff für neue Spannungen zwischen dem Iran und westlichen Staaten gesorgt. Bewaffnete Angreifer seien an Bord eines Schiffs im Golf von Oman gegangen, inzwischen sei der „Zwischenfall beendet“, teilte die britische Warnzentrale für die Seefahrt (UKMTO) am Mittwoch mit.
Das betroffene Schiff sei „sicher“, erklärte UKMTO beim Onlinedienst Twitter. Zuvor hatte die Fachzeitung „Lloyd’s List“ über die mögliche Entführung eines unter der Flagge Panamas fahrenden Schiffs vor der Küste des Emirats Fudschaira berichtet.
Demnach waren bewaffnete Angreifer an Bord des Schiffs gegangen und hatten die Besatzung angewiesen, es in Richtung des Iran zu steuern. Das Schiff habe sich daraufhin in Richtung der Straße von Hormus bewegt, die den Golf von Oman mit dem Persischen Golf verbindet.
Asphalt- und Teer-Tanker betroffen
Experten der auf maritime Sicherheit spezialisierten Beratungsfirmen Dryad Global und Aurora Intelligence zufolge handelte es sich bei dem betroffenen Schiff um den Asphalt- und Teer-Tanker „Asphalt Princess“.
Der Zwischenfall ereignete sich vor dem Hintergrund massiver Spannungen zwischen dem Iran und mehreren westlichen Staaten rund um den tödlichen Angriff auf den Öltanker „MT Mercer Street“ im nördlichen Indischen Ozean am vergangenen Donnerstag. Bei dem Angriff, der laut US-Angaben mutmaßlich mit iranischen Drohnen ausgeführt wurde, wurden ein rumänisches und ein britisches Besatzungsmitglied getötet. Am Dienstag legte die „MT Mercer Street“ vor der Küste Fudschairas an.
Iran bestreitet Verantwortung für Angriff
Experten werteten den Angriff als Teil eines „Schattenkriegs“ zwischen Israel und dem Iran. Die „MT Mercer Street“ wird von der Firma eines israelischen Unternehmers betrieben. Der Iran bestritt jegliche Verantwortung für den Angriff.
Die mutmaßliche Entführung der „Asphalt Princess“ lastete die US-Regierung am Dienstag nicht direkt dem Iran an. US-Außenamtssprecher Ned Price sagte jedoch, von Teheran gehe ein „sehr verstörendes Muster an Kriegslust“ aus. Mit Blick auf den Zwischenfall auf der „Asphalt Princess“ sagte er, für eine abschließende Bewertung sei es noch zu früh.
Der iranische Außenamtssprecher Said Chatibsadeh nannte die „gemeldeten ‚Vorfälle‘ im Persischen Golf und der umgebenden Region äußerst verdächtig“. Der Iran stehe zu seiner „Selbstverpflichtung für regionale Stabilität und maritime Sicherheit“, twitterte er.
Im Iran war am Dienstag der ultrakonservative Geistliche Ebrahim Raisi ins Präsidentenamt eingeführt worden. Am Donnerstag soll er im Parlament vereidigt werden. Raisi löst den gemäßigteren Hassan Ruhani ab, der sich um eine Entspannung der Beziehungen zum Westen bemüht hatte. (afp)
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