Weiterer französischer Forscher im Iran festgenommen
Im Iran befindet sich ein weiterer französischer Wissenschaftler in Haft. Wie ein französischer Forscherverband am Mittwoch bekannt machte, wurde der Soziologe Roland Marchal bereits im Juni festgenommen. Der Experte für Bürgerkriege in Afrika sei damals gemeinsam mit der französisch-iranischen Anthropologin Fariba Adelkhah festgenommen worden, teilte der Verband Fasopo mit, dem die beiden Forscher der Pariser Hochschule Sciences Po angehören.
Er habe die französische Regierung bereits am 25. Juni über das Verschwinden der beiden Wissenschaftler informiert, erklärte der Verband weiter. Auf Bitte der Regierung habe er aber darauf verzichtet, den Fall öffentlich zu machen, bis die Zeitung „Figaro“ am Dienstag darüber berichtet habe. Die Festnahme von Adelkhah war schon seit Mitte Juli bekannt, doch ist neu, dass zur gleichen Zeit auch ihr Kollege Marchal im Iran festgenommen wurde.
Fasopo erklärte, er habe die Entscheidung der Regierung gebilligt, die Festnahme nicht publik zu machen, da im Fall von ausländischen Kollegen in ähnlicher Situation die westliche Medienberichterstattung „entweder nutzlos oder schlimmer, kontraproduktiv“ gewesen sei. Neben Marchal und Adelkhah sitzt auch die britisch-australische Wissenschaftlerin Kylie Moore-Gilbert Medienberichten zufolge seit mehr als einem Jahr in iranischer Haft.
Die jüngsten Festnahmen erfolgen vor dem Hintergrund der massiven Spannungen mit dem Westen seit dem Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran. Teheran begegnet ausländischen Forschern und Journalisten seit jeher mit großem Misstrauen und verfolgt ihnen gegenüber eine sehr restriktive Visa-Politik. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Festnahmen wegen Spionagevorwürfen. (afp)
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