Weihnachtsmarkt-Betreiber in Mexiko während Tanzes erschossen

Im von Bandengewalt geplagten südwestmexikanischen Bundesstaat Guerrero ist nach Behördenangaben der Betreiber eines beliebten Weihnachtsmarktes getötet worden.

Der Chef des Weihnachtsmarktes in der Stadt Chilpancingo, Martín Ramírez Ruiz, sei am Dienstag (Ortszeit) während eines Tanzes von mehreren Männern angegriffen und erschossen worden, teilten die Staatsanwaltschaft und regionale Behörden mit. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Mordes ein.

Der Weihnachtsmarkt in Chilpancingo, der Hauptstadt von Guerrero, gehört zu den größten dieses Bundesstaats und zieht jedes Jahr Tausende von Besuchern an. Laut Zeugen eröffneten die Angreifer das Feuer auf die tanzenden Menschen und erschossen dabei den Veranstalter sowie einen weiteren Mann, dessen Identität von den Behörden zunächst nicht bekannt gegeben wurde.

Die Gouverneurin des Bundesstaats, Evelyn Salgado, beklagte im Onlinedienst X eine „inakzeptable Tat, die nicht ungestraft bleiben wird“.

Bandenkriminalität: Bürgermeister ermordet

Guerrero, einer der ärmsten mexikanischen Bundesstaaten, ist besonders stark von der brutalen Drogenkriminalität in dem Land betroffen. Erst im Oktober war der Bürgermeister von Chilpancingo ermordet worden. Alejandro Arcos, der erst wenige Tage zuvor sein Amt angetreten hatte, wurde laut Medienberichten von den Tätern enthauptet.

In Mexiko liefern sich kriminelle Banden seit Jahren Kämpfe um die Vorherrschaft über den Drogenmarkt. Im vergangenen Jahr wurden im Bundesstaat Guerrero, in dem auch der bei Touristen einst sehr beliebte Badeort Acapulco liegt, 1890 Morde registriert.

In ganz Mexiko gab es seit Ende 2006 mehr als 450.000 Tote im Zusammenhang mit der Drogenkriminalität. Die Bekämpfung der Drogenbanden ist eine der größten Herausforderungen für die neue mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum, die am 1. Oktober ihr Amt angetreten hat. (afp)