Wegen Pass-Fälschungen des IS: Frankreichs Innenminister fordert von EU verschärfte Kontrolle

In einem Brief an die EU-Kommission verlangt Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve bessere Ausrüstung für Kontrollen vor allem in Griechenland und Italien. Er schlägt vor, spezielle Teams sollten die „echten-falschen" sowie komplett gefälschten Pässe aufspüren. Die Terrormiliz Islamischer Staat ist im Besitz von Blanko-Pässen und Equipment, dass man zur Ausstellung von Dokumenten braucht. Es stammt aus eroberten Ämtern in Libyen, dem Irak und Syrien. Zehntausende Dokumente sollen erbeutet worden sein. Auch Frontex warnte schon deswegen.

Cazeneuve bezeichnete nun die derzeitigen Passkontrollen an den EU-Außengrenzen als "äußerst unzureichend". Auch verwies er auf die Attentäter von Paris, von denen zwei mit gefälschten syrischen Pässen als Flüchtlinge unterwegs waren.

Doch die Sache hat einen Haken: Die "echten falschen Pässe sind sehr schwer ausfindig zu machen", räumte der Minister laut Focus ein. Andere Pässe seien von getöteten syrischen Soldaten oder zivilen Bomben-Opfern gestohlen worden.

Cazeneuve möchte nun die Pässe von Einreisenden mit internationalen Sicherheitsdateien und der Interpol-Datenbank abgleichen lassen. Auch die Türkei müsse „sensibilisiert" werden, denn nach Angaben europäischer Geheimdienste könnte man dort persönlich angepasste Blanko-Pässe kaufen. (Siehe das berühmte Beispiel: Premier der Niederlande wird Syrer – Falscher Pass für 750 Euro)

Vor Weihnachten bestätigte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), dass mehrere Personen mit falschen Papieren aus Syrien nach Deutschland kamen, bei denen ein „Anfangsverdacht“ auf Kontakte zum Islamischen Staat (IS) bestehe. Ihre syrischen Pässe sollen aus derselben Fälscherwerkstatt stammen, wie die zweier IS-Attentäter von Paris. (rf)