„Warnsignal“ an China: Indien testet atomwaffenfähige Rakete
Indien hat eine atomwaffenfähige Rakete mit einer Reichweite von bis zu 5.000 Kilometern getestet. Die Rakete vom Typ „Agni-5“ sei am Mittwochabend von einer Insel vor der Ostküste Indiens abgefeuert worden und in den Golf von Bengalen gestürzt, teilte das Verteidigungsministerium mit.
Indien hatte die 17 Meter langen „Agni-5“-Raketen, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können, bereits mehrfach zu Testzwecken abgefeuert. Nun nahm das Militär erstmals einen Test bei Nacht vor. In indischen Medienberichten war von einem „Warnsignal“ an China die Rede.
Die Spannungen zwischen den beiden Atommächten hatten in den vergangenen Monaten zugenommen, nachdem im Juni 2020 bei Zusammenstößen im Himalaya-Gebirge 20 indische Soldaten getötet worden waren.
Es war der schlimmste Vorfall im Grenzkonflikt zwischen den beiden Länder seit Jahrzehnten. China und Indien mobilisierten seitdem zehntausende zusätzliche Soldaten zur Absicherung ihrer Grenzen.
China testet Hyperschallrakete
Zuletzt sorgte der Test einer Hyperschallrakete durch China für Aufsehen. Es habe sich um das „sehr bedeutsame Ereignis des Tests eines Hyperschall-Waffensystems“ gehandelt, sagte der Generalstabschef der US-Streitkräfte, Mark Milley, am Mittwoch auf Bloomberg TV. Der Test sei „sehr besorgniserregend“.
Milley zog einen Vergleich zum sogenannten Sputnik-Schock von 1957 – dem für den Westen völlig überraschenden ersten Flug eines sowjetischen Sputnik-Satelliten durch die Erdumlaufbahn. Es war das erste Mal überhaupt, dass ein solcher Flug eines künstlichen Erdsatelliten gelang. Die Folge war ein beschleunigtes Wettrennen zwischen der USA und der Sowjetunion in der Raumfahrt und Rüstung.
Er wisse zwar nicht, ob der Test der chinesischen Hyperschallrakete einem „Sputnik-Moment“ völlig gleichkomme, doch komme der Test dem „sehr nahe“. Es handle sich um ein „sehr bedeutsames technologisches Ereignis“, welches die USA mit „voller Aufmerksamkeit“ verfolgten.
Die britische Zeitung berichtete, der atomwaffenfähige Gleitkörper habe bei dem Test die Erde in einer niedrigen Umlaufbahn mit fünffacher Schallgeschwindigkeit umrundet, ihr Ziel aber um 30 Kilometer verfehlt. Peking dementierte den Bericht allerdings.
Mehrere Länder arbeiten an der Hyperschalltechnologie
Der US-Abrüstungsbeauftragte Wood sagte am Montag vergangener Woche, da Russland ebenfalls über Hyperschalltechnologie verfüge, bleibe den USA nun keine andere Wahl, als entsprechend zu reagieren.
Die Vereinigten Staaten arbeiten allerdings bereits an der Erweiterung ihres Arsenals um Hyperschallraketen und haben auch bereits Tests dieser Raketentechnologie vorgenommen.
Neben den USA, China und Russland arbeiten zudem auch Nordkorea und mindestens vier weitere Länder an der Hyperschalltechnologie für Raketen. Wie ballistische Raketen können Hyperschallraketen Atomwaffen tragen.
Während ballistische Raketen jedoch in einem hohen Bogen durch den Weltraum fliegen, bleiben Hyperschallraketen in einer niedrigen Umlaufbahn. Sie sind zudem ferngesteuert, was einen Abschuss deutlich erschwert. (afp/dl)
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