„Wahre Schlacht“ in Katalonien: Linksradikale Antifa wütet in Barcelona

Die Proteste von Befürwortern der Unabhängigkeit in Katalonien reißen nicht ab. Am Freitagabend brach in der Regionalhauptstadt Barcelona eine besonders gewalttätige Nacht an. Einige glauben derweil, dass es noch viel schlimmer kommen kann.
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Brennende Straßenbarrikade in Barcelona: Neue schwere Unruhen haben den Unabhängigkeitskonflikt in Katalonien bedrohlich angeheizt.Foto: Manu Fernandez/AP/dpa/dpa
Epoch Times19. Oktober 2019

Barcelona hat die gewalttätigste Nacht seit dem Wiederaufflammen des katalanischen Unabhängigkeitskonflikts am vorigen Montag erlebt. Besonders in der Nacht von Freitag auf Samstag wurden die Proteste von Gewalt überschattet. Bisher seien nach Angaben der Behörden mindestens 180 Menschen verletzt worden.

Zahlreiche Demonstranten wurden verhaftet. Es war bereits die fünfte Nacht in Serie, in der teils mit Gewalt gegen die Verurteilung von neun Separatistenführern der abtrünnigen Region im Nordosten Spaniens demonstriert wurde.

Der katalanische Innenminister Miquel Buch sagte dem TV-Sender La Sexta in der Nacht zum Samstag, „eine solche extreme Gewalt“ habe es in Katalonien „noch nie gegeben“. „Das sind natürlich keine Separatisten, das sind Gewalttätige“, die es aber nicht schaffen würden, die Befürworter der Unabhängigkeit „zu besudeln“, so der Vertreter der separatistischen Regionalregierung.

Über 4000 gewalttätige Demonstranten

Mindestens 15 zum Teil minderjährige Aktivisten seien am Freitag allein in Barcelona festgenommen worden, teilten die regionalen Sicherheitsbehörden mit. In ganz Katalonien habe es insgesamt 31 Festnahmen gegeben. Unruhen gab es am Freitag auch in anderen katalanischen Städten wie Tarragona, Lleida und Girona. Mindestens 60 Menschen wurden den amtlichen Angaben nach in Barcelona verletzt, darunter drei Polizisten und zwei Journalisten.

Die Zahl der gewalttätigen Demonstranten wurde auf mehr als 4000 geschätzt. Unter ihnen seien rund 400 organisierte Chaoten, wie Innenminister Fernando Grande-Marlaska sagte. Die Behörden vermuten, dass einige von ihnen aus anderen Regionen Spaniens und möglicherweise auch aus dem Ausland angereist sind. Grande-Marlaska warnte, man werde das Strafrecht gegen Gewalttätige „mit aller Härte anwenden“. Haftstrafen von bis zu sechs Jahren seien möglich.

Vermummte und dunkel gekleidete Antifa-Aktivisten, die in dieser großen Zahl erst seit kurzem an den Separatisten-Protesten teilnehmen, errichteten auch am Freitagabend brennende Barrikaden. Sie rissen Verkehrsschilder aus, setzten Müllcontainer in Brand und bewarfen die Polizisten mit Steinen, Eiern und anderen Gegenständen. Die Polizei setzte unter anderem Gummigeschosse, Tränengas und erstmals auch Wasserwerfer ein. Der öffentlich-rechtliche TV-Sender RTVE sprach von einer „wahren Schlacht“.

Katalanen fordern Unabhängigkeit

Hunderttausende hatten zuvor am Freitag im Zentrum von Barcelona friedlich für die Freilassung der Verurteilten und für das Recht auf Selbstbestimmung der Katalanen demonstriert. Die Teilnehmer allen Alters sangen in ausgelassener Stimmung auch die katalanische Hymne. Die Stadtpolizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf 525 000. Separatistische Gewerkschaften hatten zudem einen 24-stündigen Generalstreik veranstaltet, der von sehr Vielen befolgt wurde.

Es war bereits die fünfte gewaltsame Protest-Nacht in Serie, nachdem das Oberste Gericht in Madrid am Montag sieben ehemalige Politiker der Konfliktregion und zwei Anführer ziviler Organisationen des Aufruhrs für schuldig befunden hatte. Wegen ihrer Rolle bei dem als illegal eingestuften Abspaltungsreferendum vom Oktober 2017 wurden sie zu Gefängnisstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt. Seither gibt es in Katalonien massive Proteste von Separatisten.

Ein Ende der Proteste ist derweil nicht in Sicht. Die katalanische Tageszeitung „La Vanguardia“ zitierte in der Samstagausgabe Sprecher der Regionalpolizei Mossos d’Esquadra, die sogar „eine Zunahme der Straßengewalt befürchten“. Für das Wochenende waren aber vorerst keine neuen offiziellen Protestkundgebungen angesetzt.

Joan Mateu

Bernat Armangue

Manu Fernandez

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Emilio Morenatti

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(dpa)



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