Wahlkampf-Beben: Wirbel um Video mit vulgären Sprüchen über Frauen – Trump entschuldigt sich
Zwei Tage vor der nächsten TV-Debatte der US-Präsidentschaftskandidaten sorgt der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump mit vulgären und abwertenden Äußerungen über Frauen für Empörung – auch in den eigenen Reihen. In einem Video aus dem Jahr 2005, das von der „Washington Post“ am Freitag veröffentlicht wurde, ist Trump mit lüsternen und sexuell aggressiven Aussagen zu hören. Der Immobilienmilliardär entschuldigte sich zwar für seine derben Worte – vier Wochen vor der Wahl könnte der Skandal für ihn aber gefährlich werden.
„Wenn du ein Star bist, dann lassen sie dich ran“, sagte Trump in dem dreiminütigen Video über Frauen. „Du kannst alles machen.“ Er gestand im Gespräch mit einem Fernsehmoderator auch, dass er versucht habe, Sex mit einer verheirateten Frau zu haben – aber gescheitert sei. Das Video entstand im September 2005, nur Monate nach Trumps Hochzeit mit Melania, seiner dritten Ehefrau.
Der einflussreiche, republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, zeigte sich angewidert von Trumps Sprüchen: „Ich bin angeekelt von dem, was ich heute gehört habe.“ Frauen dürften nicht zu Objekten gemacht werden. Ryan war im Lager der Republikaner schon früher auf Distanz zu Trump gegangen. Der republikanische Parteichef Reince Priebus sagte, über keine Frau sollte „jemals“ auf solch eine Art und Weise gesprochen werden. Als „verwerflich“ bezeichnete der frühere republikanische Gouverneur von Florida, Jeb Bush, die Aussagen von Trump.
„Ich entschuldige mich, falls sich jemand verletzt fühlt“, teilte Trump in einer Erklärung mit. „Das waren Umkleidekabinen-Witze, ein privates Gespräch, das vor vielen Jahren stattfand.“ Ex-US-Präsident Bill Clinton habe zu ihm auf dem Golfplatz aber einst weit Schlimmeres gesagt.
Seine Rivalin Hillary Clinton von den Demokraten übte scharfe Kritik an dem Immobilienmogul. „Das ist schrecklich. Wir können es nicht zulassen, dass dieser Mann Präsident wird“, schrieb sie im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Trump hatte den Mann der Präsidentschaftskandidatin wiederholt wegen seiner früheren Untreue gegenüber Hillary angegriffen. Er hatte auch angedeutet, er könnte dieses Thema bei der zweiten Fernsehdebatte mit Clinton am Sonntag zur Sprache bringen.
Trump ist bereits wiederholt wegen frauenfeindlicher oder sexistischer Sprüche aufgefallen. In den Umfragen liegt er entsprechend bei den Wählerinnen bei der Beliebtheit deutlich hinter Clinton. Seine Rivalin könnte aber ihrerseits in Schwierigkeiten geraten, denn die Enthüllungsplattform WikiLeaks veröffentlichte tausende gehackter E-Mails aus ihrem Wahlkampfteam. (afp)
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