Vorne kurz, hinten lang: Vokuhila-Fans in Australien feiern ihre Haarpracht

In der westlichen Welt ist der Vokuhila-Schnitt weithin als grobe stilistische Entgleisung der Achtzigerjahre verpönt. Im australischen Hinterland hat sich die Frisur aber gehalten - und die Australier feiern sie nun als Teil des kulturellen Erbes.
Titelbild
Ein Kind beim Mulletfest 2018 in der Stadt Kurri Kurri, 150 km nördlich von Sydney, 24. Februar 2018.Foto: PETER PARKS/AFP/Getty Images
Epoch Times24. Februar 2018

In der westlichen Welt ist der Vokuhila-Schnitt weithin als grobe stilistische Entgleisung der Achtzigerjahre verpönt. Im australischen Hinterland hat sich die Frisur aber gehalten – und die Australier feiern sie nun als Teil ihres kulturellen Erbes. Mehr als 150 Vokuhila-Träger kamen am Samstag in der Kleinstadt Kurri Kurri zum ersten Vokuhila-Festival zusammen und ließen sich von Schaulustigen für ihre charakteristische Haartracht bejubeln.

Nirgendwo sonst habe sich der Vokuhila so lange gehalten wie in Kurri Kurri, sagte Festivalorganisatorin Laura Johnson zu AFP. „Wir haben hier Leute, die ihren Vokuhila seit 60 Jahren tragen.“

Der deutsche Name Vokuhila steht für „Vorne kurz, hinten lang“ – und beschreibt damit ziemlich genau, um was es bei dieser als etwas prollig geltenden Haartracht geht. Die Australier bezeichnen den Schnitt mit dem englischen Ausdruck „Mullet“.

Vokuhila-Träger Lloyd Martin kam eigens nach Kurri Kurri, um am Wettbewerb um den schönsten Schnitt teilzunehmen. „Das ist eine der ur-australischsten Frisuren, die man haben kann“, sagte Martin. „Mindestens einmal im Leben muss man sich einen Vokuhila wachsen lassen. Es ist kein Haarschnitt, sondern ein Lebensstil.“

Laurie Manurele berichtete am Rande des Wettbewerbs, dass er seinen Vokuhila seit 46 Jahren trägt. „Die Qualität der Vokuhilas hier ist wirklich unglaublich“, staunte er. „Australien ist die Welthauptstadt der Vokuhilas.“

Sieger des Wettbewerbs wurde der gerade mal zwölf Jahre alte Alex Keavy. „Es ist ein bisschen altmodisch, aber ich mag es trotzdem so“, sagte er. „Meine Freunde sagen, dass sie auch so einen Schnitt wollen. Aber ich glaube nicht, dass viele Leute ihn richtig tragen können.“ (afp)



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