Vitali Klitschko übernimmt eine 5,5 Millionen Euro teure Luxusvilla in Hamburg

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko ist seit dem Vorjahr stolzer Eigentümer eines Anwesens in Hamburg-Othmarschen. Das Objekt ist nicht weniger als 5,5 Millionen Euro wert und beinhaltet eine Wohnfläche von mehr als 750 Quadratmetern.
Vitali Klitschko ist der amtierende Bürgermeister von Kiew.
Kurzzeitig stolzer Besitzer einer Luxusimmobilie in Hamburg: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko.Foto: Kay Nietfeld/dpa
Von 10. Januar 2024

Mit Kritik in sozialen Medien sieht sich derzeit der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, konfrontiert. Wie aus einem Eintrag im seit Dezember 2023 geöffneten Melderegister der „Nationale Agentur zur Korruptionsbekämpfung in der Ukraine“ hervorgeht, hat der frühere Boxweltmeister eine Luxusimmobilie in Hamburg erworben.

Das Portal zeigt an, bei welchen Personen es in einem bestimmten Zeitraum größere Veränderungen in den Vermögenswerten gegeben hat.

Klitschkos eigenes Unternehmen soll Immobilie an ihn übertragen haben

Wie die russische „Komsomolskaja Prawda“, aber auch ukrainische Medien berichten, befindet sich das Objekt im Stadtteil Othmarschen. Es weise eine Wohnfläche von mehr als 750 Quadratmeter auf, der Wert der Immobilie liege bei etwa 5,5 Millionen Euro. Der Politiker habe diese im Vorjahr übertragen bekommen.

Außerdem soll Vitali Klitschko neben dem Haus noch weitere 6,7 Millionen Hrywnja (etwa 160.300 Euro) von seinem Bruder Wladimir erhalten haben. Die Luxusimmobilie soll im Januar gleich zweimal den Eigentümer gewechselt haben. Demnach habe es erst das in den USA registrierte Unternehmen Maximum I LLC an Klitschko übertragen. Wenig später übertrug dieser es an seine Ex-Frau Natalia Jegorowa.

Der „Berliner Zeitung“ zufolge sollen in der Gegenrichtung ein Haus im ukrainischen Ljutisch und ein Land Rover Discovery 3.0 den Besitzer gewechselt haben. Die Maximum I LLC soll übrigens im Mai 2023 von Wladimir auf Vitali Klitschko übergegangen sein.

Aufforderungen an Klitschko, „überschüssiges Geld“ zu spenden

Hintergrund der Übertragungen sei eine „Schuldentilgung in nicht monetärer Form“, heißt es weiter. Es seien keine ukrainischen Gesetze oder Compliance-Bestimmungen verletzt worden. Dennoch hagelt es Kritik in den sozialen Medien.

Zahlreiche Nutzer betrachten es als unangemessen, dass Politiker in Zeiten des Krieges Deals mit Luxusimmobilien im Ausland vollzögen. Einige Nutzer beschuldigen Klitschko, dieser würde sich „bereichern, während Soldaten an der Front sterben“. Andere fordern den Politiker auf, überschüssiges Geld unentgeltlich der Armee zur Verfügung zu stellen.

Das Misstrauen gegen den Politiker scheint ein Ausdruck des Unmuts über das weiterhin grassierende Problem der Korruption in der Ukraine zu sein. An dieser habe sich Auswertungen von Transparency International zufolge nicht nur wenig geändert, es kämen vielmehr noch weitere Gelegenheiten dazu. So soll das neue Einberufungsgesetz zum Militär dem Anti-Korruptionsausschuss des Parlaments zufolge Ansatzpunkte zur Korruption beinhalten.

Räuberpistole um angeblichen Erwerb der Goebbels-Villa durch Selenskyj

Als Falschmeldung erweist sich unterdessen eine Darstellung der „Komsomolskaja Prawda“, die im gleichen Artikel, in dem sie über Klitschkos Anwesen berichtet, auch einen angeblichen Immobilienerwerb anspricht.

Das Portal beruft sich auf einen Bericht von „The Intel Drop“, ein Portal, das neben prorussischer vor allem antisemitische Propaganda verbreitet. Diesem zufolge habe der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj über ein Offshore-Unternehmen das sogenannte Haus am Bogensee erworben. Dieses stand einst im Eigentum des nationalsozialistischen Propagandaministers Joseph Goebbels. Selenskyj habe die Villa vom Land Berlin für acht Millionen Euro erworben, heißt es in dem Bericht.

Allerdings hat ein Faktencheck der AFP ergeben, dass der vermeintliche Kaufvertrag ein Fake war. Auch die angeblich mit der Abwicklung betraute Notarin wusste nichts von dem Geschäft. Die angeblich zuvor beim Berliner Immobilienmanagement beschäftigte Antifa-Aktivistin Sabine Mels sei dort ebenfalls nie tätig gewesen. Pikanterie am Rande: „Mels“ war ein im kommunistischen Milieu der früheren Sowjetunion beliebter Vorname. Die Buchstaben stehen für die Namen Marx, Engels, Lenin und Stalin.



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