Vier Festnahmen – davon eine in Deutschland – wegen Anschlagsplänen im Kosovo
Bei Polizeieinsätzen im Kosovo und in Deutschland sind vier Kosovaren festgenommen genommen worden, die Anschläge in ihrer Heimat vorbereitet haben sollen. Es habe drei Festnahmen im Kosovo gegeben und eine in Deutschland, sagte der kosovarische Staatsanwalt Syle Hoxha am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Bislang gibt es demnach keine Hinweise auf ein „religiöses“ Motiv.
Die Polizei hatte zuvor mitgeteilt, vier Verdächtige hätten „kriminelle Akte“ im Kosovo „mit Verbindung zum Terrorismus“ geplant. Bei den drei Festnahmen im Süden und Westen des Landes habe die Polizei Waffen und Munition beschlagnahmt. Auf Anfrage der Polizei in Pristina habe es gleichzeitig eine Festnahme in Deutschland gegeben. Zum Ort der Festnahme machte die Polizei keine Angaben.
Die Verdächtigen hätten Angriffe auf Ziele im Kosovo geplant, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der in Deutschland Festgenommene habe mit den anderen drei in Kontakt gestanden.
Die kosovarischen Behörden gehen davon aus, dass die größte Anschlagsgefahr vor Ort von kosovarischen Rückkehrern aus dem Bürgerkrieg in Syrien und aus dem Irak sowie Menschen aus ihrem Umfeld ausgeht. Rund 300 Kosovaren sollen seit 2012 ausgereist sein, um sich bewaffneten Dschihadistengruppen anzuschließen.
In Europa ist Kosovo im Verhältnis zur Bevölkerungszahl das von diesem Phänomen am stärksten betroffene Land. Mehr als 50 der aus dem Kosovo stammenden Dschihadisten sollen getötet, etwa hundert zurückgekehrt sein. Davon sitzen 80 in Haft.
Anfang Juni waren bereits ein Mann und eine Frau im Kosovo festgenommen worden, weil sie Angriffe auf Nato-Kräfte vor Ort, aber auch auf Ziele in Frankreich und Belgien geplant haben sollen. (afp)
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