Verwechslung in Neuseeland: Kind in Psychiatrie eingewiesen und unter Medikamente gesetzt

In Neuseeland wurde ein elfjähriges Mädchen mit einer vermissten 20-jährigen Frau verwechselt. Als das Kind, das sprachlich eingeschränkt ist, Medikamente ablehnte, wurde es fixiert und mit Antipsychotika behandelt. In Neuseeland führte dieser Fall zu Empörung.
Bei einem Zusammenstoß von zwei Bussen werden viele Menschen verletzt. (Symbolbild)
In Neuseeland kam es zu einer schwerwiegenden Verwechslung. (Symbolbild)Foto: Monika Skolimowska/dpa
Epoch Times2. April 2025

In Neuseeland ist ein elfjähriges Mädchen in die Psychiatrie eingewiesen und unter starke Medikamente gesetzt worden, weil Polizeibeamte das Mädchen mit einer vermissten Frau verwechselten. Der Fall, zu dem am Mittwoch ein Untersuchungsbericht veröffentlicht wurde, hat im ganzen Land große Empörung ausgelöst.

Das Mädchen, das dem Bericht zufolge über „eingeschränkte sprachliche Fähigkeiten“ verfügt, wurde am 9. März von einer Polizeistreife auf einer Brücke in Hamilton auf der Nordinsel Neuseelands aufgegriffen.

Die Polizisten hielten das Kind für eine 20-jährige Frau, die aus einem Krankenhaus verschwunden war und brachten es in die Klinik. Dort wurde das Mädchen auf die „psychiatrische Intensivstation“ eingewiesen – obwohl eine Pflegerin darauf hinwies, dass die Patientin aussehe „wie ein Kind“.

„Patientin A lebt mit einer Behinderung, die dazu führt, dass sie nicht in der Lage ist, anderen von sich zu erzählen“, versuchte das Gesundheitsministerium die folgenschwere Verwechslung zu erklären.

Kind lehnte Medikamente ab, wurde daraufhin fixiert und mit Antipsychotika behandelt

Weil sie die vom Krankenhauspersonal verordneten Medikamente ablehnte, wurde die Elfjährige fixiert und mit Antipsychotika behandelt, die Kindern dem Bericht zufolge „nur selten verabreicht werden“.

„Das Personal ging davon aus, dass es einer Erwachsenen und nicht einem Kind Medikamente verabreichte“, heißt es in dem Bericht. Das Mädchen war mehr als zwölf Stunden in der Klinik, bis die Polizei den Fehler bemerkte und die Familie informierte. Die Eltern holten ihre Tochter dann ab.

Der Gesundheitsbeamte Richard Sullivan bat die Familie für das erlittende „Trauma“ um Entschuldigung. Mit der umfassenden Untersuchung solle sichergestellt werden, „dass so etwas nicht noch einmal passiert“.

Neuseelands Premierminister Christopher Luxon hatte die Untersuchung vergangene Woche nach Bekanntwerden des Falls angeordnet. Als Vater könne er sich gut in den „schrecklichen“ Vorgang  hineinversetzen, sagte Luxon. Er empfinde „großes Mitgefühl“ mit dem Mädchen und seiner Familie. (afp/red)

 



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