Vertraute von südkoreanischer Präsidentin Park von mehreren Abgeordneten befragt

Choi muss sich wegen Vorwürfen der Erpressung und des Machtmissbrauchs verantworten. Der langjährigen Freundin von Park wird vorgeworfen, ihre Beziehungen zu ihr genutzt haben, um Millionenspenden für Stiftungen einzutreiben und sich dabei persönlich zu bereichern.
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Die südkoreanische Staatspräsidentin Park Geun Hye ist regulär noch bis Februar 2018 im Amt.Foto: Jeon Heon-Kyun/dpa
Epoch Times26. Dezember 2016

In der Korruptionsaffäre um Südkoreas entmachtete Präsidentin Park Geun Hye ist am Montag deren langjährige Vertraute Choi Soon Sil von mehreren Abgeordneten vernommen worden. Nachdem sie sich zunächst geweigert hatte, ihre Zelle für die Anhörung im Gefängnis zu verlassen, konnten schließlich doch acht ausgewählte Parlamentarier Choi befragen. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, wies Choi alle Vorwürfe zurück.

Die Abgeordneten hatten Choi bereits mehrfach erfolglos vorgeladen, damit sie vor einem Parlamentsausschuss Stellung nimmt. Sie setzten daher für Montag ein Verhör in dem Gefängnis an, in dem sie einsitzt, das auch im Fernsehen übertragen werden sollte. Auch dagegen weigerte sich Choi zunächst, willigte dann aber ein, acht ausgewählte Parlamentarier hinter verschlossenen Türen zu empfangen.

Choi muss sich wegen Vorwürfen der Erpressung und des Machtmissbrauchs verantworten. Der langjährigen Freundin von Park wird vorgeworfen, ihre Beziehungen zu ihr genutzt haben, um Millionenspenden für Stiftungen einzutreiben und sich dabei persönlich zu bereichern. Außerdem wird ihr vorgeworfen, sich in die Regierungsgeschäfte eingemischt zu haben, darunter in die Besetzung ranghoher Posten.

Yonhap berichtete unter Berufung auf die Abgeordneten, dass Choi sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen und auf die meisten Fragen nicht konkret geantwortet habe. Zugleich sagte sie demnach, dass sie sich auf eine lebenslange Haftstrafe einstelle; auch entschuldigte sie sich dafür, „Verwirrung gestiftet“ zu haben. Sie fühle sich psychisch und körperlich nicht gut, sagte sie laut Yonhap bei dem fast dreistündigen Treffen.

Zwei weitere inhaftierte Verdächtige in dem Fall weigerten sich ebenfalls, dem Parlament Rede und Antwort zu stehen. Wer sich einer solchen Befragung weigert, kann in Beugehaft genommen und mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren belegt werden.

„Choi Soon Sil steht im Zentrum der parlamentarischen Untersuchung“, sagte Jung You Sub von der regierenden Saenuri-Partei. „Die Menschen wollen die Wahrheit hören.“ Das Parlament in Seoul hatte wegen der Korruptionsaffäre Anfang des Monats für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Park gestimmt, die damit umgehend ihre Vollmachten verlor.

Sie behält aber ihren Titel als Staatschefin und bleibt im Präsidentenpalast, bis das Verfassungsgericht über die Amtsenthebung entschieden hat. Die Richter begannen am Donnerstag mit der Überprüfung des Parlamentsbeschlusses. Sie haben nun maximal sechs Monate Zeit, um eine Entscheidung zu treffen.

Ebenfalls am Montag durchsuchten Ermittler die Wohnung von Kim Ki Choon, der von 2013 bis 2015 Parks Stabschef war und ebenfalls eine lange Verbindung zu ihrer Familie hat. Es waren Vorwürfe laut geworden, er müsse vom Einfluss Chois auf die Präsidentin gewusst haben. Bei der Durchsuchung wurden mehrere Dokumente beschlagnahmt.  (afp)



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