Venezuela verdreifacht Mindestlohn – Geld reicht dennoch nicht für 1 Kilo Fleisch
Wegen der dramatischen Inflation hat Venezuela den Mindestlohn am Samstag fast verdreifacht. Arbeitsminister Eduardo Piñate verkündete die Erhöhung vor Regierungsanhängern bei einer Kundgebung zum 1. Mai in der Hauptstadt Caracas.
Mit dem Geld lässt sich allerdings angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage in dem südamerikanischen Land nicht einmal ein Kilo Fleisch kaufen.
Der neue monatliche Mindestlohn beträgt nun sieben Millionen Bolívares – umgerechnet fast 2,10 Euro. Ein Kilo Fleisch kostet in Venezuela etwa 3,12 Euro.
Venezuela befindet sich in der schlimmsten Wirtschaftskrise seiner modernen Geschichte. Der einst reiche Ölproduzent durchlebt das vierte Jahr in Folge eine Hyperinflation. Wirtschaftsexperten sehen dafür die langjährige sozialistische Wirtschaftspolitik, einschließlich der Verstaatlichung zahlreicher einst vitaler Unternehmen, Korruption, Vetternwirtschaft und Missmanagement verantwortlich.
Angesichts der lähmenden wirtschaftlichen und humanitären Krise sind laut UN-Angaben seit 2015 rund 5,4 Millionen Menschen aus dem Land geflohen. Venezuela ist ein rohstoffreiches Land und galt einst als wirtschaftliches Vorzeigeland Südamerikas. In dem am Karibischen Meer gelegenen Staat leben rund 28 Millionen Menschen. (afp/er)
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