Varoufakis will Euro-Gruppe kein neues Reform-Papier vorlegen
Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis wird bei der Sitzung der Finanzminister der Eurogruppe am Donnerstag keine neue Reformliste vorlegen. In einem Interview mit "Bild" (Dienstag) erklärte Varoufakis auf die Frage, ob er die Frage, ob er eine neue Liste präsentieren wird: "Nein – denn die Eurogruppe ist nicht das Forum, Positionen und Vorschläge zu präsentieren, die zuvor nicht auf unterer Verhandlungsebene diskutiert und verhandelt worden sind." Das griechische Verhandlungsteam stehe aber "jederzeit bereit, eine umfassende Lösung mit unserer Partnern zu finden".
Voraussetzung sei, dass die Vertreter von Europäischer Zentralbank, Internationalem Währungsfonds und EU "mit einem klaren, harten Mandat an den Verhandlungstisch kommen", sagte Varoufakis gegenüber "Bild". Nach Aussage des Finanzministers seien die Verhandlungen am Sonntag in Brüssel daran gescheitert, dass die Gläubiger-Seite ihrer Delegation nicht "zu tiefgreifenden Verhandlungen über unsere Vorschläge und Maßnahmen zur Lösung der Schuldenkrise" befugt waren: "Das war der Grund, warum es kein Ergebnis gab."
Varoufakis forderte von Bundeskanzlerin Angela Merkel gegenüber "Bild" Führung im Schuldendrama und in Europa ein. Er lud Merkel ein, in Griechenland eine "Rede der Hoffnung" zu halten. Nach Vorbild der "Speech of hope", mit der US-Außenminister Byrnes 1946 in Stuttgart die Versöhnung mit Deutschland einleitete.
"Damals mussten die Deutschen ihr Wirtschaftswunder stemmen. Aber jemand musste vorangehen, Führung übernehmen, ein Ende von Strafmaßnahmen verkünden, die sonst das Wirtschaftswunder verhindert hätten", erklärte Varoufakis: "Mit einer neuen Hoffnungs-Rede könnte Frau Merkel heute Führung übernehmen – nicht nur für Griechenland sondern für ganz Europa."
(dts Nachrichtenagentur)
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