USA wollen internationale Eingreiftruppe in Krisenstaat Haiti unterstützen
Die USA haben ihre Unterstützung für eine internationale Eingreiftruppe für den Krisenstaat Haiti unter kenianischer Führung bekundet. Washington sei „entschlossen“, die Mittel zur Unterstützung dieser internationalen Eingreiftruppe aufzubringen, sagte Außenministeriumssprecher Matthew Miller am Montag vor Journalisten. Es sei jedoch „verfrüht“, weitere Angaben dazu zu machen, ob diese Hilfe etwa finanzieller oder materieller Art sein werde.
Kenia hatte am Samstag seine Bereitschaft erklärt, eine solche in dem Karibikstaat eingesetzte Eingreiftruppe anzuführen, „um die haitianische Polizei auszubilden und dabei zu unterstützen, die Normalität im Land wiederherzustellen und strategische Einrichtungen zu schützen“. Für den Einsatz seien noch ein Mandat des UN-Sicherheitsrats und die Zustimmung der Behörden in Haiti nötig.
In Haiti, dem ärmsten Staat auf dem amerikanischen Kontinent, herrscht seit der Ermordung von Präsident Jovenel Moïse im Juli 2021 eine tiefgreifende politische und wirtschaftliche Krise. Rivalisierende kriminelle Banden haben in rund 80 Prozent der Hauptstadt die Kontrolle über das Leben übernommen. Gewaltverbrechen wie Entführungen zur Erpressung von Lösegeld, bewaffnete Raubüberfälle und Autodiebstähle sind an der Tagesordnung.
Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der auf humanitäre Hilfe angewiesenen Menschen im Land der UNO zufolge verdoppelt. UN-Generalsekretär António Guterres hatte zuletzt seine Forderung nach einer internationalen Eingreiftruppe zur „Auflösung“ der gewalttätigen Gangs im Land bekräftigt. Einige Staaten signalisierten ihre Bereitschaft zur Teilnahme daran – jedoch wollte bis zur Bekanntgabe Kenias kein Land die Führung eines solchen Einsatzes übernehmen.
Ein Mitte Juli veröffentlichter UN-Bericht beschreibt das Ausmaß der Gewalt, die „weiter zugenommen und sich ausgebreitet“ habe. Demnach stieg die Zahl der Morde in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 67 Prozent.
Anteil daran haben auch selbsternannte Bürgerwehren: Dem Bericht zufolge wurden zwischen Ende April und Ende Juni mehr als 224 mutmaßliche Bandenmitglieder infolge von Selbstjustiz getötet. Einige wurden demnach gesteinigt, andere „mitten auf der Straße vor der Polizei bei lebendigem Leib verbrannt“. Die Regierung in Haiti hatte sich für Unterstützung bei der Bewältigung der Sicherheitsherausforderungen an die UNO gewandt. (afp)
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