USA und Russland tauschen zwei Häftlinge aus
Die USA und Russland haben inmitten des Ukraine-Kriegs zwei Häftlinge ausgetauscht. Russland ließ den wegen eines Angriffs auf Polizeibeamte in Moskau zu neun Jahren Gefängnis verurteilten früheren US-Soldaten Trevor Reed frei, wie US-Präsident Joe Biden am Mittwoch mitteilte. Im Gegenzug kam der wegen Drogenschmuggels zu 20 Jahren Gefängnis verurteilte russische Pilot Konstantin Jaroschenko frei, wie das russische Außenministerium erklärte.
„Wir heißen Trevor Reed zurück zu Hause willkommen und feiern seine Rückkehr zu seiner Familie, die ihn sehr vermisst hat“, erklärte Biden. Der US-Präsident betonte zugleich: „Die Verhandlungen, die es uns erlaubt haben, Trevor nach Hause zu holen, haben schwierige Entscheidungen erfordert, die ich nicht leichtnehme.“
Biden hatte Ende März nach einem Treffen mit den Eltern des etwa 30-jährigen Reed versprochen, sich für dessen Freilassung einzusetzen. Die Inhaftierung sei für den früheren Marineinfanteristen ein „Albtraum“ gewesen.
Kein Wandel im Ukraine-Konflikt
US-Außenminister Antony Blinken zeigte sich am Mittwoch glücklich, „dass Trevor Reed nach Jahren der unrechtmäßigen Haft durch die russische Regierung freigelassen und mit seiner Familie zusammengeführt wurde“.
Ein US-Regierungsvertreter betonte aber, der Gefangenentausch habe keinerlei Auswirkungen auf die grundsätzlichen Beziehungen zwischen Washington und Moskau im Ukraine-Krieg. „Das stellt keinen – null – Wandel in unserer Herangehensweise zu der schockierenden Gewalt in der Ukraine dar.“ Die Gespräche mit Russland über den Häftlingsaustausch seien „strikt“ auf dieses Thema begrenzt gewesen.
Der Austausch der beiden Häftlinge erfolgte inmitten des Ukraine-Kriegs, der zum größten Konflikt zwischen Russland und den USA seit Jahrzehnten geführt hat.
Reed soll 2019 betrunken zwei Polizisten attackiert haben, die zu einer Party in Moskau gerufen worden waren. Vergangenen Sommer wurde er dann zu neun Jahren Haft verurteilt.
Reed hatte auf nicht schuldig plädiert und erklärt, er könne sich an nichts erinnern. Er bezeichnete das Verfahren als politisch motiviert. Reed war in einer Strafkolonie rund 500 Kilometer südöstlich von Moskau inhaftiert und protestierte im vergangenen November mit einem zweiwöchigen Hungerstreik gegen seine Haftbedingungen.
Konstantin Jaroschenko war 2010 im westafrikanischen Liberia festgenommen und dann in die USA gebracht worden. Er wurde in der Folge wegen Drogenschmuggels zu 20 Jahren Haft verurteilt. (afp/dl)
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