USA und China kündigen Zusammenarbeit im Umgang mit Nordkorea an

Bei dem heutigen Besuch des US-Außenminister Rex Tillerson in China ging es unter anderem um den Umgang mit der atomaren Bedrohung durch Nordkorea. Die USA und China teilen "die Ansicht, dass die Lage ein gefährliches Niveau erreicht hat" und eine Zusammenarbeit zwischen den USA und China nötig ist, hieß es.
Epoch Times18. März 2017

Trotz Differenzen hinsichtlich des Umgangs mit der atomaren Bedrohung durch Nordkorea haben die USA und China am Samstag ihren Willen zur Zusammenarbeit betont. Beide Seiten teilten „die Ansicht, dass die Lage ein gefährliches Niveau erreicht hat“, sagte US-Außenminister Rex Tillerson nach einem Treffen mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi in Peking. Wang betonte, beide Seiten hofften auf eine Wiederbelebung der Gespräche. In nordkoreanischen Staatsmedien gab es derweil eine erboste Reaktion auf vorherige Drohungen der USA.

„Wir werden zusammenarbeiten, um zu schauen, ob wir die Regierung in Pjöngjang zu einem Punkt bringen können, an dem sie bereit zu einer Kurskorrektur ist und sich von der Entwicklung von Atomwaffen abwendet“, sagte Tillerson. Wang versicherte, die USA und China wollten die Hoffnung auf Frieden nicht aufgeben. Konkrete nächste Schritte nannten beide indes nicht.

Tillerson hatte zuvor Japan und Südkorea besucht. Dort hatte er deutlich gemacht, dass die USA die wachsende Bedrohung durch Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm nicht länger dulden wollten. Tillerson drohte auch mit militärischen Maßnahmen.

Der Außenminister hatte dabei an China appelliert, seinen Einfluss auf Nordkorea zu nutzen. Deutlichere Kritik übte US-Präsident Donald Trump im Kurzmitteilungsdienst Twitter: „China hat wenig getan, um zu helfen!“, schrieb Trump. Er kritisierte, dass Nordkorea sich „sehr schlecht verhält“.

Zwar teilt Peking die Besorgnis Washingtons bezüglich der atomaren Aufrüstung Pjöngjangs, scheint aber den angespannten Status quo drastischen Maßnahmen vorzuziehen. Die chinesische Regierung hält sich im Umgang mit Nordkorea auch zurück, um eine direkte Konfrontation oder einen Zusammenbruch des isolierten Landes in unmittelbarer Nähe Chinas zu vermeiden.

Die chinesische Regierung ist zudem erbost darüber, dass die US-Armee zuletzt mit der Stationierung ihres Raketenabwehrsystems THAAD in Südkorea begonnen hat. China sieht in dem System eine Bedrohung seiner eigenen Sicherheitsinteressen. Die USA argumentieren, das System diene ausschließlich der Sicherheit Südkoreas.

In der Region Seongju, wo das System installiert werden soll, demonstrierten am Samstag rund 2000 Anwohner gegen die Pläne. Sie führen Gesundheits- und Umweltrisiken an und sehen sich als mögliches Ziel für Angriffe aus Nordkorea.

Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua schrieb unterdessen in einem Leitartikel vom Samstag, an der von Tillerson angekündigten härteren Haltung Washingtons sei „nichts neu“. Ein solcher Ansatz sei bereits in der Vergangenheit „gescheitert“. Andeutungen, China tue nicht genug, wurden in dem Artikel zurückgewiesen.

Ein Grund für den freundschaftlichen Ton des Treffens von Tillerson und Wang vom Samstag dürfte auch sein, dass derzeit schwierige Verhandlungen über einen ersten Besuch des chinesischen Staatschefs Xi Jinping bei Trump im April stattfinden. Trump hatte China in der Vergangenheit wiederholt kritisiert. Tillerson wollte am Sonntag mit Xi zusammenkommen.

Nordkorea äußerte sich zunächst nicht offiziell zum Kurs der USA. In einem Kommentar in der Parteizeitung „Rodong Sinmun“ wurde am Samstag jedoch mit einem verheerenden Atomangriff gedroht, sollten die USA tatsächlich militärische Schritte einleiten. „Sollte die US-Regierung weiter Druck auf uns ausüben, werden die Bemühungen für einen Ausweg (aus dem festgefahrenen Streit um das Atomprogramm) für immer verloren sein“, hieß es in dem Artikel. (afp)



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