USA setzen zusätzliche Soldaten für Afghanistan-Abzug ein – 50.000 Taliban-Kämpfer vor Ort

Titelbild
US-Soldaten in Afghanistan.Foto: AVED TANVEER/AFP via Getty Images)
Epoch Times23. April 2021

Um die internationalen Truppen bei ihrem Abzug aus Afghanistan zu schützen, werden die USA vorübergehend zusätzliche Soldaten in das Land am Hindukusch entsenden.

„Wir werden zusätzliche Ressourcen hineinbringen, um die Kräfte beim Abzug zu schützen“, sagte der Chef des US-Militärkommandos Centcom, General Kenneth McKenzie, am Donnerstag bei einer Anhörung im US-Senat in Washington. Zugleich äußerte er große Sorge über die künftige Sicherheitslage in Afghanistan.

Eine Verstärkung der Truppen sei bei jedwedem Abzug „normal“, sagte McKenzie. Er sei zuversichtlich, dass der Abzug gelingen werde. Bei einer anschließenden Pressekonferenz machte er keine Angaben zu der Zahl der zusätzlich einzusetzenden Soldaten. Die Pläne für den Abzug würden derzeit weiter ausgearbeitet, sagte McKenzie.

Die USA und ihre Nato-Partner wollen ab Anfang Mai mit dem Abzug aus Afghanistan beginnen und den seit 20 Jahren andauernden Militäreinsatz am Hindukusch beenden. Insgesamt sind derzeit noch rund 9.600 Nato-Soldaten aus 36 Staaten der Allianz in Afghanistan stationiert, darunter rund 2.500 US-Soldaten und 1.100 Bundeswehrsoldaten.

Auch mehr als 16.000 zivile Mitarbeiter müssen außer Landes gebracht werden. Nach Angaben des US-Militärs wird der Abzug mindestens drei Monate dauern.

McKenzie äußerte die Sorge, dass der Abzug es den radikalislamischen Taliban ermöglichen werde, wieder an Boden zu gewinnen. „Meine Sorge bezieht sich auf die Fähigkeit des afghanischen Militärs, das Gebiet zu halten, auf dem sie sich jetzt befinden – ohne die Unterstützung, an die sie sich seit Jahren gewöhnt haben.“

Dabei gehe es um geheimdienstliche Aufklärung, um Schützenhilfe und andere Dinge, die den afghanischen Streitkräften derzeit einen Vorteil gegenüber den Taliban verschafften. „All dies wird dann nicht mehr da sein“, sagte der General.

Die Taliban seien heute mit rund 50.000 Kämpfern zahlreicher als 2011 und sie kontrollierten mehr Gebiete als vor zehn Jahren. Besonders fraglich seien die künftigen Fähigkeiten der afghanischen Luftwaffe, wenn die ausländische Unterstützung vor Ort wegfalle.

Die USA waren nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in Afghanistan einmarschiert, um das Extremistennetzwerk Al-Kaida zu zerschlagen und die Taliban zu vertreiben. Milliardensummen wurden in den Aufbau der afghanischen Sicherheitskräfte gesteckt. US-Präsident Joe Biden und die Nato-Partner hatten in der vergangenen Woche den Abzug angekündigt. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion