USA prüfen Truppenabzug aus Deutschland – Werden die 35.000 Soldaten nach Polen verlegt?
Das US-Verteidigungsministerium prüft laut einem Bericht der „Washington Post“ einen Abzug der in Deutschland stationierten US-Soldaten.
Zu den erwogenen Optionen gehöre eine Rückkehr eines Großteils der rund 35.000 in Deutschland stationierten Soldaten in die USA oder die Verlegung des gesamten oder eines Teils des Kontingents nach Polen, berichtete die Zeitung am Freitag (Ortszeit).
Dem Bericht zufolge hatte US-Präsident Donald Trump die Idee eines Truppenabzugs zuvor bei einem Treffen mit Militärberatern und Vertretern des Weißen Hauses aufgebracht. Die europäischen Nato-Mitglieder seien beunruhigt über den Vorgang und versuchten zu klären, ob Trump es ernst meine oder die Drohung mit einer Truppen-Neustrukturierung eine Verhandlungstaktik im Vorfeld des Nato-Gipfels im Juli sei.
Laut „Washington Post“ handelt es sich bislang lediglich um eine interne Studie des Pentagons. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats dementierte, eine Analyse zu einem möglichen Truppenabzug aus Deutschland angefordert zu haben. Pentagon-Sprecher Eric Pahon dementierte ebenfalls einen geplanten Abzug. Gleichzeitig erklärte er, die Stationierung von US-Truppen im Ausland werde regelmäßig überprüft sowie einer „Kosten-Nutzen-Rechnungen“ unterzogen. Die USA seien Deutschland und der Nato weiterhin verpflichtet, sagte Pahon.
US-Präsident Donald Trump hatte die Nato in der Vergangenheit scharf kritisiert. In einem Brief an acht europäische Nato-Mitglieder forderte er diese zu höheren Verteidigungsausgaben auf. Trump hatte wiederholt diejenigen Nato-Staaten kritisiert, die eine 2014 getroffene Vereinbarung zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu verfehlen drohen. Der Präsident beklagt die hohen Kosten die Amerika für die Nato alleine tragen muss.
In Deutschland sind seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs US-Soldaten stationiert. Es handelt sich um das größte Kontingent außerhalb der USA. (afp/So)
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