USA: Nur noch zehn Prozent der Republikaner vertrauen Medien – Demokraten: 73 Prozent
In den 1970er Jahren begann das renommierte Gallup-Meinungsforschungsinstitut, Daten über das Vertrauen der Amerikaner in die Massenmedien des Landes zu erheben. Die jüngste Umfrage hat ergeben, dass das Misstrauen gegenüber den Medien insgesamt deutlich gestiegen ist und mittlerweile 33 Prozent aller Amerikaner erklären, diesen „überhaupt nicht“ zu vertrauen.
Weitere 27 Prozent erklären, sie hätten „nicht sehr viel“ Vertrauen. Nur neun Prozent zeigten sich sehr zufrieden mit der Berichterstattung, immerhin 31 Prozent waren dies „einigermaßen“. Besonders unter Republikanern ist der Zuspruch auf ein historisches Tief gefallen.
Vertrauen in Medien bis Ende der 1990er noch deutlich höher
Seit Beginn der 1990er Jahre war unter Demokraten das Vertrauen in die Medien stets höher gewesen als unter Republikanern. Allerdings attestierten 1998 noch 52 Prozent der Republikaner den Medien, „in hohem Maße“ oder zumindest „weitgehend“ eine vollständige, tatsachengetreue und ausgewogene Berichterstattung zu betreiben. Auch im Jahr 2000 war der Unterschied mit 53 zu 47 Prozent geringfügig.
Während der Ära von Präsident George W. Bush fiel das Vertrauen der befragten Republikaner in die etablierten Medien von 47 auf 32 Prozent. Am Ende der Ära Obama lag der Wert nur noch bei 14 Prozent. Nach einem Zwischenhoch von 21 Prozent im Jahr 2018 fiel das Vertrauen der Republikaner in den Jahren der Präsidentschaft Donald Trumps auf nur noch zehn Prozent.
Nur Demokraten sind zufrieden
Demgegenüber waren Demokraten in der Ära Bush durchwegs zu mehr als 60 Prozent sehr oder überwiegend zufrieden mit den Medien. In der Ära Obama sank dieser Wert auf knapp über 50 Prozent. Mittlerweile liegt er bei 73 Prozent und damit auf dem zweithöchsten Wert seit 2018.
Die Vertrauensschere zwischen Anhängern beider Parteien hat sich damit von sechs Prozent vor 20 Jahren auf mittlerweile 63 Prozent vergrößert. Unter Unabhängigen sank das Vertrauen in die US-Medien seit 1998 von 53 auf nunmehr 36 Prozent.
Wie die englischsprachige Epoch Times unter Berufung auf frühere Aufzeichnungen von Gallup berichtet, hatten die Medien in den 1970er Jahren noch über die Parteigrenzen hinweg das Vertrauen von 68 bis 72 Prozent der Bevölkerung. Von Gallup heißt es dazu:
Das Vertrauen der Amerikaner in die Medien dahingehend, dass diese Nachrichten fair, sachlich richtig und vollständig berichten, ist bereits seit einem Jahrzehnt durchgehend niedrig und es zeigen sich keine Anzeichen von Verbesserung, während sich die Vertrauenslevel von Demokraten und Republikanern in entgegengesetzte Richtungen bewegen.“
83 Prozent sagen: „Medien tragen Mitverantwortung für Polarisierung in den USA“
Die politische Polarisierung, die das Land erfasst habe, spiegele sich in parteiischen Sichtweisen auf die Medien wider, und habe den höchsten Wert in der Geschichte der Gallup-Untersuchungen erreicht.
In einer getrennten Umfrage meinten acht von zehn Amerikanern, die Medien tragen eine „große“ (47 Prozent) oder zumindest „einigermaßen große“ Verantwortung (36 Prozent) für die politische Spaltung im Land. Der Auffassung, dass sie auch zu deren Überwindung beitragen könnten, stimmen 49 Prozent in hohem und 34 Prozent in moderatem Maße zu.
Mehr als 70 Prozent der Befragten halten die Verbreitung von Falschinformationen für ein großes Problem, ähnlich viele wünschen sich von den großen Internet-Unternehmen Maßnahmen, um nachweisliche Fake-News oder zum Hass aufstachelnde Inhalte von der Verbreitung auszuschließen.
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