USA: Luftschlag gegen Krankenhaus in Kundus schwerer Fehler
Auch technische Probleme und Schwierigkeiten in den Abläufen hätten dazu beigetragen. Diejenigen, die den Luftschlag angeordnet und ausgeführt haben, hätten „nicht die richtigen Maßnahmen“ ergriffen, um das Ziel zu verifizieren. Mehrere Personen, die am engsten mit den Vorfall in Verbindung standen, seien suspendiert worden, sagte Campbell, ohne Rang und Zahl der Betroffenen zu nennen.
Dies habe eine Untersuchung ergeben, deren Ergebnisse in einem 3000 Seiten starken Bericht zusammengefasst sind. Bei dem Luftschlag am 3. Oktober waren 30 Menschen gestorben, darunter Patienten und Krankenhauspersonal. Zu dieser Zeit hatten die Taliban Kundus umstellt und waren dabei die Kontrolle über die Stadt zu gewinnen. Die USA hatten zunächst erklärt, der Angriff sei auf Anforderung der afghanischen Armee erfolgt.
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen, die den Vorfall als Kriegsverbrechen bezeichnete hatte, beharrte auf einer unabhängigen Untersuchung. Der Bericht werfe mehr Fragen auf, als er beantworte. „Es ist schockierend, dass ein Angriff erfolgen kann, wenn die US-Streitkräfte weder das Ziel sehen noch eine Nichtangriffsliste vorliegen haben und die Kommunikationssysteme nicht funktionieren“, heißt es in einem Statement.
Es habe den Anschein, dass 30 Menschen sterben mussten und Hunderttausenden lebenswichtige Behandlungen unmöglich gemacht wurden, nur weil das Krankenhaus das nächste größere Gebäude zu einer größeren Freifläche war und ungefähr der Beschreibung eines beabsichtigten Angriffszieles entsprach. Es habe keinerlei militärische Rechtfertigung für den Beschuss gegeben, es hätten sich keine Kämpfer in dem Gebäude aufgehalten. Die USA wollten eigentlich ein anderes, von den Taliban besetztes Gebäude, treffen.
Die afghanische Regierung begrüßte, dass die US-Army Fehler eingeräumt hat. „Anders als Terroristen und Feinde Afghanistans, die absichtlich die Zivilbevölkerung zum Ziel nehmen und brutal gegen unschuldige Männer, Frauen und Kinder vorgehen, machen wir große Anstrengungen, zivile Schäden bei der Verteidigung unseres Landes zu vermeiden“, heißt es in einer Erklärung des afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani. Die Untersuchung der USA habe keine Hinweise unberücksichtigt gelassen und Fehler zugegeben, wo sie begangen wurden. Er hoffe, dass daraus Lehren für die Zukunft gezogen würden.
(dpa)
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