US-Justizministerin veröffentlicht Epstein-Akten – neuer FBI-Chef soll nach weiteren Dokumenten suchen

Der Fall Jeffrey Epstein beschäftigt Amerika weiter. Mit der Trump-Regierung kommt frischer Wind in den mysteriösen Fall um Sexsklavinnen, Mädchenhandel und Epsteins Tod in einer Gefängniszelle. Doch das FBI New York scheint Akten zurückzuhalten. Der neue FBI-Chef Kash Patel wurde darauf angesetzt und beginnt jetzt eine interne Untersuchung.
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US-Justizministerin Pam Bondi (r.) und der neue FBI-Direktor Kash Patel nach dessen Vereidigung im Indian Treaty Room im Eisenhower Executive Office Building in Washington, D.C. am 21. Februar 2025.Foto: Pedro Ugarte/AFP via Getty Images
Von 28. Februar 2025

Mit der neuen US-Regierung unter Donald Trump kommt noch einmal Spannung in die Hintergründe des Epstein-Skandals. Es geht um Vorwürfe über sexuellen Missbrauch und Ausbeutung von mehr als 250 minderjährigen Mädchen in Anwesen des Investmentbankers in New York, Florida und anderen Orten.

Der ursprünglich für 2020 angesetzte Prozess gegen den im Juli 2019 festgenommenen Multimillionär fand nicht statt, da Epstein am 10. August 2019 leblos in seiner Gefängniszelle aufgefunden wurde. Die offizielle Todesursache: Selbstmord. Es gibt Spekulationen, dass Epstein nicht freiwillig aus dem Leben geschieden ist.

Erste Dokumente zum Epstein-Netzwerk freigegeben

„Das Justizministerium kommt Präsident Trumps Versprechen der Transparenz nach und lüftet den Schleier über den abscheulichen Taten von Jeffrey Epstein und seinen Mitverschwörern“, erklärte die seit Februar amtierende US-Justizministerin Pamela Bondi am Donnerstag in einem Statement zur Veröffentlichung einer Reihe von Akten zum Fall Epstein gemeinsam durch das Justizministerium und das FBI.

Pamela Bondi sagte: „Die erste Phase der heute veröffentlichten Akten wirft Licht auf Epsteins ausgedehntes Netzwerk und beginnt, die Öffentlichkeit mit der längst überfälligen Rechenschaftspflicht zu konfrontieren.“ Laut Justizministerium handle es sich dabei um „Dokumente, die zuvor durchgesickert, aber von der US-Regierung nie offiziell freigegeben wurden“.

Wie die Epoch Times USA berichtet, sei dieser Teil der Dokumente größtenteils schon seit Jahren öffentlich zugänglich und enthalte noch keine wesentlichen Enthüllungen über Epstein und seine Machenschaften. Unter den Dokumenten befänden sich demnach Kopien von Protokollen aus Epsteins Privatflugzeug, wie sie in verschiedenen Gerichtsverfahren bereits zugänglich gewesen seien. Ebenfalls dabei sei eine aus den Medien bereits bekannte Kopie eines Adressbuches mit erheblichen Streichungen, das offenbar von Epstein und seiner langjährigen Mitarbeiterin Ghislaine Maxwell zusammengestellt worden sei.

Auch dabei: eine geschwärzte Liste von über 250 Masseurinnen, laut Epoch Times USA aus den Bundesstaaten Florida, New Mexico und Kalifornien sowie eine Beweisliste mit mehr als 150 Gegenständen: Nacktbilder, Massagetische, Sexspielzeuge und andere Gegenstände. Es gab allerdings keinen Hinweis darauf, ob die Liste bei einem der Gerichtsverfahren gegen Epstein oder seine Gehilfin Maxwell oder einer anderen Untersuchung erstellt worden war.

Doch offenbar waren dem Justizministerium vom FBI nicht alle Akten geliefert worden.

In Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen gegen Jeffrey Epstein wurden neue Dokumente veröffentlicht (Archivbild).

In Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen gegen Jeffrey Epstein wurden neue Dokumente veröffentlicht. (Archivbild) Foto: Uma Sanghvi/The Palm Beach Post/AP/dpa

FBI New York hielt Tausende Epstein-Akten zurück

Wie das Justizministerium in dem Statement zum Epstein-Fall erklärte, hatte Pamela Bondi die vollständigen Akten beim FBI angefordert, aber nur etwas mehr als 200 Seiten Dokumente erhalten. Später sei sie jedoch über „Tausende Seiten an Dokumenten im Zusammenhang mit der Untersuchung und Anklageerhebung gegen Epstein“ informiert worden, „die zuvor nicht offengelegt worden waren“.

Es sei eine Aufforderung an das FBI ergangen, die restlichen Dokumente bis zum 28. Februar um 08:00 Uhr abzuliefern. Der neue FBI-Direktor Kash Patel wurde mit der Untersuchung beauftragt, „warum der Aufforderung zur Herausgabe aller Dokumente nicht nachgekommen wurde“. Das Schreiben von Bondi an Patel begann so: „Bevor Sie Ihr Amt antraten, forderte ich die vollständigen und vollständigen Akten zu Jeffrey Epstein. Als Antwort auf dieses Ersuchen erhielt ich etwa 200 Seiten an Dokumenten …“

Schreiben der Justizministerin Pamela Bondi an FBI-Chef Kash Patel zu den Epstein-Akten, 27. Februar 2025. Foto: Screenshot Justizministerium

Die Justizministerin erklärte, sie habe „wiederholt infrage gestellt, ob dies der vollständige Satz von Dokumenten“ sei. Das FBI habe jedoch wiederholt versichert, dass das Justizministerium den „vollständigen Satz von Dokumenten“ erhalten habe, so Bondi. Doch dann: „Gestern Abend erfuhr ich aus einer Quelle, dass die Außenstelle des FBI in New York im Besitz von Tausenden Seiten an Dokumenten im Zusammenhang mit der Untersuchung und Anklage gegen Epstein ist“, schrieb Bondi.

Patel wurde angewiesen, innerhalb von 14 Tagen einen „ausführlichen Bericht über Ihre Erkenntnisse und Personalmaßnahmen“ vorzulegen. Justizministerin Bondi schloss ihren Brief mit den Worten: „Wir sind beide der Transparenz für das amerikanische Volk verpflichtet, und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen, um unserem Präsidenten und unserem Land zu dienen.“

Kash Patel kündigt „neue Ära“ beim FBI an

Der neue FBI-Direktor reagierte umgehend mit einem Statement auf X und kündigte „eine neue Ära“ beim FBI an, die „von Integrität, Verantwortlichkeit und dem unermüdlichen Streben nach Gerechtigkeit geprägt sein wird“.

21. Februar 2025, Washington, D.C. – Justizministerin Pam Bondi (r.) vereidigt den neuen Direktor des Federal Bureau of Investigation (FBI), Kash Patel (l.) im Indian Treaty Room im Eisenhower Executive Office Building. Im Hintergrund: ​Kash Patels Partnerin Alexis Wilkins, Country-Sängerin und konservative politische Kommentatorin. Foto: Chip Somodevilla/Getty Images

„Wenn Aufzeichnungen versteckt wurden, werden wir sie aufdecken“ – und alles werde dem Justizministerium zur vollständigen Auswertung vorgelegt, dass es dem amerikanischen Volk transparent mitgeteilt werden könne, „wie es sein sollte“.

Kash Patels Statement wurde auch unter die veröffentlichte Erklärung der Justizministerin zu den Epstein-Akten gesetzt. Ein Satz von Patel ließ besonders aufhorchen: „Es wird keine Vertuschungen geben, keine Dokumente fehlen und kein Stein wird auf dem anderen bleiben – und jeder aus dem früheren oder aktuellen Büro, der dies untergräbt, wird umgehend verfolgt.“

Die Justizministerin erklärte, dass man der Transparenz verpflichtet bleibe und beabsichtige, „die verbleibenden Dokumente nach Überprüfung und Schwärzung zu veröffentlichen, um die Identität von Epsteins Opfern zu schützen“.



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