USA haben Notfallplan für Evakuierung von fast 700.000 Bürgern
Im Fall einer völligen Eskalation des Gaza-Konflikts hat die US-Regierung laut einem Medienbericht einen Plan für die Evakuierung aller US-Bürger aus dem Nahen Osten ausgearbeitet. Das berichteten vier mit der Kontingentplanung der US-Regierung betraute Beamte der „Washington Post“.
Es geht demnach um rund 600.000 Menschen mit US-Staatsbürgerschaft in Israel sowie weitere 86.000 US-Bürger, von denen angenommen wird, dass sie zum Zeitpunkt des Hamas-Angriffes im Libanon waren.
Dass der Gaza-Krieg sich auf die Region dermaßen ausweite, dass es nötig werde, so viele Menschen in Sicherheit zu bringen, sei der schlimmste anzunehmende Fall und als solcher unwahrscheinlicher als andere Szenarien, hieß es. Aber „es wäre unverantwortlich, nicht für alles einen Plan zu haben“, zitierte die Zeitung einen der Beamten.
Unabhängig von ihrer deutlichen Unterstützungszusage an Israel sei die US-Regierung höchst alarmiert, dass die angekündigte israelische Bodenoffensive im Gazastreifen den Konflikt drastisch ausweiten könnte. Die Sorgen bezögen sich zum einen auf die zunehmenden propalästinensischen Proteste in der arabischen Welt. Zum anderen werde eine weitere Eskalation durch die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon befürchtet. Das Land grenzt an den Norden Israels. „Die Regierung ist sehr, sehr, sehr besorgt, dass diese Sache dabei ist, außer Kontrolle zu geraten“, sagte ein Beamter der Zeitung.
General der US-Marines hilft Israel bei Invasionsplanung
Bei der angekündigten Bodenoffensive unterstützen die USA Israel weiteren Medienberichten zufolge auch mit der Entsendung hochdekorierter Militärs. So soll unter anderem der Drei-Sterne-General des Marine Corps, James Glynn, die israelischen Streitkräfte im Hinblick auf eine Invasion des dicht besiedelten Gebiets beraten, berichtete das Portal Axios am Montag (Ortszeit).
Die Entsendung Glynns, der schon im Irak die Terrormiliz IS bekämpfte, bestätigte das Pentagon auch der „New York Times“. Sie bedeute allerdings nicht, dass die USA Entscheidungen für Israel treffe, hieß es. Sollte der Truppeneinmarsch beginnen, werde Glynn nicht „am Boden“ dabei sein, so das Pentagon.
USA betonen Schutz der Zivilbevölkerung
Washington befürchtet nach Angaben der Zeitung, dass eine Bodenoffensive mit hohen Verlusten unter palästinensischen Zivilisten einhergehen könnte. Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin habe in einem Telefongespräch am Montag mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant erneut betont, wie wichtig der Schutz von Zivilisten sei, so die Pentagon-Mitarbeiter.
Die US-Regierung hege jedoch auch Zweifel, ob die israelischen Streitkräfte für eine Bodenoffensive bereit seien. Washington befürchte, dass Israel seine militärischen Ziele im Gazastreifen verfehlen könnte, berichtete die Zeitung unter Berufung auf ranghohe US-Regierungsbeamte. Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober hätten die US-Beamten bei Israel keinen erreichbaren Handlungsplan zur Zerschlagung der islamistischen Organisation erkennen können. (dpa/dl)
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