USA greifen Huthi-Lager im Jemen mit B2-Bombern an – israelische Panzer und Beschuss von Blauhelmen im Libanon
Die USA haben am Mittwoch nach Angaben des US-Militärs und des Verteidigungsministeriums mehrere Waffenlager in von den Huthis kontrollierten Gegenden des Jemen mit strategischen B2-Bombern angegriffen. „Die US-Streitkräfte haben mehrere unterirdische Einrichtungen der Huthis ins Visier genommen, in denen verschiedene Waffenkomponenten untergebracht waren, die die Huthis für ihre Angriffe auf zivile und militärische Schiffe in der gesamten Region verwendet haben“, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.
Die B2-Bomber hätten Präzisionsangriffe gegen fünf unterirdische Orte zur Waffenlagerun geflogen, fuhr Austin fort. Der Einsatz des Tarnkappenbombers demonstriere die Fähigkeiten der USA, „jederzeit und überall“ gegen diese Ziele vorzugehen.
„Auf Anweisung von Präsident Biden habe ich diese gezielten Angriffe genehmigt, um die Fähigkeit der Huthis, ihr destabilisierendes Verhalten fortzusetzen, weiter einzuschränken und um die US-Streitkräfte und das Personal in einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt zu schützen und zu verteidigen“, erklärte Austin weiter. Das US-Zentralkommando Centcom gab in den Onlinenetzwerken an, dass es zunächst keine Hinweise auf zivile Opfer durch die Angriffe von Mittwoch gegeben habe.
Pentagon ruft Israel zum Schutz von Blauhelmsoldaten im Libanon auf
Nach wiederholtem Beschuss von Blauhelmsoldaten im Süden des Libanons hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zudem die israelische Militärführung zu einem besseren Schutz der UN-Beobachtermission Unifil aufgerufen. In einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant habe er betont, wie wichtig es sei, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der UN-Truppen und der libanesischen Streitkräfte zu gewährleisten, teilte das Pentagon mit. Austin habe auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, einen diplomatischen Weg zu beschreiten, um den Schutz der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten der israelisch-libanesischen Grenze zu verbessern.
Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil waren in den vergangenen Tagen mehrmals beschossen worden. Sie haben teils israelische Truppen als Urheber benannt, teils von einer unklaren Lage in den Kämpfen zwischen israelischen Soldaten und der Schiiten-Miliz Hisbollah gesprochen. Im Unifil-Hauptquartier im Libanon sind auch etwa 40 deutsche Soldaten stationiert.
Außerdem forderte Austin Israel erneut auf, Maßnahmen zur Linderung des Leids der Menschen im Gazastreifen zu ergreifen. Er habe die israelische Regierung ermutigt, weitere Schritte zur Verbesserung der entsetzlichen humanitären Lage zu ergreifen, teilte das Pentagon mit. Bereits am Dienstag hatte die US-Regierung Israel aufgefordert, die humanitäre Lage im Gazastreifen innerhalb von 30 Tagen spürbar zu verbessern. Andernfalls drohe ein Verstoß gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung – was möglicherweise auch die amerikanische Militärhilfe für Israel gefährden könnte.
Israelische Panzer schießen laut Vereinten Nationen auf Beobachterturm
Ein israelischer Panzer schoss nach Angaben der Vereinten Nationen auf einen Beobachterturm der UN-Friedensmission Unifil im Südlibanon. „Heute Morgen beobachteten Friedenstruppen an einer Position in der Nähe von Kfar Kila, wie ein Merkava-Panzer der israelischen Streitkräfte auf ihren Wachturm feuerte“, teilte Unifil mit. Zwei Kameras seien zerstört und der Turm beschädigt worden. „Wieder einmal sehen wir direktes und offenbar absichtliches Feuer auf eine Unifil-Stellung“, hieß es in der Erklärung. Die UN-Beobachter forderten das israelische Militär „und weitere Akteure“ auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen und die Sicherheit von UN-Personal und -Eigentum zu gewährleisten. Die Unverletzlichkeit der Vereinten Nationen und deren Eigentum müsse respektiert werden.
UN: „Verheerender Angriff“ Israels tötet weitere Zivilisten
Die israelischen Angriffe im Libanon haben den Vereinten Nationen zufolge immer „schwerwiegendere Auswirkungen auf zivile Infrastrukturen und die Zivilbevölkerung“. Gesundheitseinrichtungen, Moscheen, historische Märkte, Wohnkomplexe und nun auch Regierungsgebäude würden in Schutt und Asche gelegt, hieß es in einer Erklärung des UN-Nothilfebüros Ocha. Ein „verheerender Angriff“ in Nabatija im Südlibanon habe „das Leben weiterer Zivilisten gefordert“. Der Angriff sei verübt worden, als dort gerade eine Krisensitzung der Gemeinde abgehalten wurde. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei dem Angriff auf ein Gebäude der Stadtverwaltung 16 Menschen getötet und 52 weitere verletzt worden. (dpa/afp/red)
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