USA fordern Freilassung inhaftierter Hongkonger Aktivisten nach Tiananmen-Mahnwache
Die US-Regierung hat Hongkong zur Freilassung mehrerer wegen einer verbotenen Tiananmen-Mahnwache inhaftierter Demokratie-Aktivisten aufgerufen.
„Alle, die wegen der gewaltlosen Ausübung garantierter Freiheiten inhaftiert sind, sollten sofort freigelassen werden“, forderte US-Außenminister Antony Blinken am Freitag auf Twitter. Die vier bekannten Aktivisten Joshua Wong, Lester Shum, Tiffany Yuen und Janelle Leung waren am Donnerstag wegen Teilnahme an einer „nicht genehmigten Versammlung“ zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt worden.
Sie hatten am 4. Juni vergangenen Jahres an einer Mahnwache anlässlich der blutigen Niederschlagung friedlicher Bürger-Proteste für demokratische Reformen auf dem Pekinger Tiananmen-Platz durch chinesische Armeekräfte teilgenommen, die von der Polizei untersagt wurde.
Dies war das erste Verbot durch die Stadt seit den 30 Jahren, die die Tiananmen-Mahnwache stattfindet. Als Grund nannte sie die wegen der Corona-Pandemie geltenden Versammlungsbeschränkungen in der chinesischen Sonderverwaltungszone.
Die Demokratieaktivisten sehen hinter dem Verbot der Mahnwache Pekings wachsenden Einfluss auf die pekingtreue Regierung in Hongkong um Carrie Lam und nicht Infektionsschutzgründe.
Zehntausende Menschen widersetzten sich dem Verbot und versammelten sich zu der friedlichen Mahnwache in einem Hongkonger Park. Seitdem hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen mehr als zwei dutzend bekannte Demokratie-Aktivisten erhoben. (afp/er)
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