USA fordern Assange-Auslieferung – Grenell gibt Ecuador Garantie: Keine Todesstrafe für den Whistleblower

Titelbild
Richard Grenell, Botschafter der USA in Deutschland.Foto:  Daniel Bockwoldt/dpa
Epoch Times13. April 2019

Nach der spektakulären Festnahme von Wikileaks-Sprecher Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London nimmt das Tauziehen um die Auslieferung des Australiers Fahrt auf.

Der US-Botschafter Richard Grenell habe Ecuador zur Auslieferung Assanges aufgefordert, sagte der Botschafter Ecuadors in Deutschland, Manuel Mejia Dalmau, der „Welt am Sonntag“. „Das Erste, worauf er mich ansprach, war Julian Assange“, sagte Dalmau über ein Treffen mit Grenell.

Als der ecuadorianische Botschafter darauf hinwies, dass man niemanden an ein Land ausliefern könne, in dem die Todesstrafe oder Folter drohten, soll Grenell ihm einen Vorschlag gemacht haben: Die USA könnten eine Garantie abgeben, dass Assange nicht zum Tode verurteilt würde. „Ich habe mich bei ihm bedankt und gesagt, dass ich nicht derjenige sei, der über eine solche Frage zu entscheiden habe“, so der Botschafter Ecuadors weiter.

Er habe anschließend seiner Regierung in Quito von dem Gespräch berichtet, die Grenells Vorschlag abgelehnt habe. „Es gibt keinen Deal mit den USA“, sagte Dalmau der „Welt am Sonntag“.

Hintergrund: Die USA bestehen darauf, Assange vor einem US-Gericht den Prozess zu machen. Dort muss er im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Verschwörung zur Attacke auf Regierungscomputer mit bis zu fünf Jahren Haft rechnen – sollten nicht noch weitere Anklagepunkte hinzukommen.

Assange war 2010 nach Großbritannien gereist, um sich Ermittlungen der schwedischen Staatsanwaltschaft wegen Vergewaltigungsvorwürfen zu entziehen. Der Wikileaks-Sprecher bestreitet die Vorwürfe.

Um einer Auslieferung zu entgehen, floh er schließlich in die ecuadorianische Botschaft in London und bat um Asyl. Vor zwei Jahren setzten die schwedischen Behörden ihre Ermittlungen aus, weil Assange für sie in der Botschaft nicht erreichbar war. Am Donnerstag wurde Assange der Botschaft verwiesen und verhaftet. Er sitzt derzeit wegen Verstoßes gegen britische Kautionsauflagen im Gefängnis. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion