USA: Entsendung nordkoreanischer Soldaten für Russland wäre „gefährliche“ Entwicklung
Nach Berichten über eine mutmaßliche Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland zum Einsatz in der Ukraine haben die USA von einer „gefährlichen“ Entwicklung gesprochen. Sollten die südkoreanischen Berichte stimmen, wäre dies „eine gefährliche und höchst besorgniserregende Entwicklung“, sagte der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Robert Wood, am Montag (Ortszeit) vor dem UN-Sicherheitsrat. Ein UN-Vertreter Nordkoreas bestritt die Entsendung. Die Anschuldigungen zielten darauf, seinem Land zu schaden.
Wood sagte weiter, sollte Nordkorea wirklich Truppen zur Unterstützung des Krieges in der Ukraine nach Russland geschickt haben, würde dies „eine offensichtliche Vertiefung der militärischen Beziehungen“ zwischen Nordkorea und Russland bedeuten. „Wir beraten uns mit unseren Verbündeten und Partnern über die Auswirkungen eines solch dramatischen Schrittes“, fuhr Wood fort.
Das US-Außenministerium erklärte, es könne bisher nicht bestätigen, ob die Berichte korrekt seien. Auch die Nato hat die Berichte aus Seoul bisher nicht bestätigt, warnte jedoch vor einer „erheblichen Eskalation“ sollte Nordkorea Russlands Angriffskrieg in der Ukraine mit Soldaten unterstützen.
Der südkoreanische Geheimdienst hatte am Freitag mitgeteilt, dass 1.500 nordkoreanische Soldaten nach Russland verlegt worden seien. Demnach absolvieren sie ein Training im Osten Russlands und sollen anschließend an die Front in die Ukraine geschickt werden. Der Geheimdienst schätzte, dass Nordkorea insgesamt rund 12.000 Soldaten schicken könnte.
Nordkorea verteidigt „freundschaftliche Beziehungen“ zu Russland
Die südkoreanischen Berichte zielten darauf ab, „dem Ansehen der Demokratischen Volksrepublik Korea zu schaden“, sagte der UN-Vertreter Nordkoreas unter Verwendung des offiziellen Namens seines Landes. Die Anschuldigungen seien ein Versuch, die „legitimen und freundschaftlichen Beziehungen“ zwischen den „souveränen Staaten“ Nordkorea und Russland zu „untergraben“.
Die einflussreiche Schwester von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, Kim Yo Jung, erklärte, Seoul und Kiew würden „wahllos Äußerungen gegen Atomwaffenstaaten tätigen“, ohne dass diese belegt werden könnten.
Sie beschuldigte Südkorea erneut, Drohnen nach Pjöngjang zu schicken. Pjöngjang wirft Seoul vor, mehrfach Drohnen mit Propaganda-Flugblättern in den Luftraum über die nordkoreanische Hauptstadt geschickt zu haben. Im Oktober seien Teile einer südkoreanischen Drohne in Pjöngjang geborgen worden, berichteten nordkoreanische Staatsmedien am Samstag. Die Ermittlungen zu dieser „verabscheuungswürdigen Provokation“ durch den Süden dauerten an, wie Kim Yo Jong weiter mitteilte.
Selenskyj fordert internationalen Druck auf Nordkorea
Derweil fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj internationalen Druck auf die Führung in Pjöngjang. „Wenn Nordkorea sich in den Krieg in Europa einmischen kann, dann reicht der Druck auf dieses Regime definitiv nicht aus“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. „Es ist klar, dass Pjöngjang ebenso wie Moskau Menschen nicht zählt und Menschenleben nicht achtet.“
Seoul bestellt russischen Botschafter ein
Aufgrund der Berichte zu den nordkoreanischen Truppenentsendungen bestellte Seoul am Montag den russischen Botschafter, Georgy Sinowjew, ein. Dieser erklärte dem russischen Außenministerium zufolge lediglich, dass die Zusammenarbeit von Russland und Nordkorea sich „nicht gegen südkoreanische Sicherheitsinteressen“ richte. Die Berichte über die Truppenentsendung bestätigte Moskau nicht.
Nordkorea und Russland haben in den vergangenen Jahren ihre militärischen Beziehungen ausgebaut. (afp/dpa/red)
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