USA: Drohnen, so groß wie Geländewagen, steigen aus dem Meer
Dutzende Sichtungen unbemannter Drohnen im gesamten US-Bundesstaat New Jersey haben für Beunruhigung unter den Anwohnern gesorgt. Der Ursprung der Objekte ist bislang nicht geklärt. Klar ist nur, dass es sich nicht um Streiche oder verrückte Berichte handelt, schreibt die englischsprachige Ausgabe der Epoch Times. Dem Bericht zufolge haben auch Polizei und Küstenwache Sichtungen gemeldet.
Drohnen fliegen oft in Gruppen
Erste Beobachtungen wurden um den 18. November in den Bezirken Morris County und Hunterdon County gemeldet. Inzwischen haben sich Berichte aus mehr als einem Dutzend Gebieten angesammelt. Am vergangenen Sonntag (8. Dezember) gab es rund 50 gemeldete Beobachtungen. Allerdings bezogen sich manche Meldungen auf dieselben Objekte, in einigen Fällen handelte es sich um ganz normale Verkehrsflugzeuge, so New Jerseys Gouverneur Phil Murphy. Er sprach im Zusammenhang mit den Drohnen von einer offenbar sehr ausgeklügelten Technologie. „In dem Moment, in dem man sie zu Gesicht bekommt, werden sie dunkel“, sagte er. Zeugen zufolge haben sie die Größe eines Geländewagens und fliegen oft in Gruppen.
„Wir sind natürlich besonders besorgt über sensible Ziele und sensible, kritische Infrastrukturen“, so Murphy mit Blick auf die militärischen und versorgungstechnischen Anlagen des Landes. Auch habe der designierte Präsident Donald Trump laut Murphy ein Haus in New Jersey. Die Behörden nähmen die Angelegenheit daher „sehr ernst“, betonte der Gouverneur. „Ich hoffe, dass wir eher früher als später Antworten bekommen werden“, sagte er.
Der aus New Jersey stammende Kongressabgeordnete Chris Smith (Republikaner) berichtete von einem Sheriff aus dem Bezirk Ocean County. Einer seiner Beamten habe 50 Drohnen aus dem Meer kommen sehen. Ein Offizier der Küstenwache habe ihm erzählt, dass ein Schwarm „zwischen 12 und 30 dieser Drohnen“ einem Schiff der Küstenwache gefolgt sei.
Senator fordert begrenzten Ausnahmezustand
Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh wies auf einer Pressekonferenz am Mittwoch, 11. Dezember, die Behauptung zurück, die Drohnen kämen „von einer ausländischen Organisation oder einem Gegner“. Sie betonte zudem, dass es sich nicht um Drohnen des US-Militärs handelte. Sie hätten auch keine Bedrohungen für US-Einrichtungen bedeutet.
Als Spekulation wies die Sprecherin Behauptungen des republikanischen Abgeordneten Jeff Van Drew zurück. Der wie Smith aus New Jersey stammende Politiker hatte mit Hinweis auf „sehr qualifizierte Quellen“ behauptet, dass die Drohnen von einem iranischen „Mutterschiff“ im Atlantik gestartet würden. Dieses Schiff sei vor einem Monat an der Ostküste aufgetaucht und habe Drohnen an Bord gehabt, die aus China stammten. „Daran ist nichts Wahres“, sagte Pentagon-Sprecherin Singh gegenüber Journalisten. „Es gibt kein iranisches Schiff vor der Küste der Vereinigten Staaten, und es gibt kein sogenanntes Mutterschiff, das Drohnen in Richtung der Vereinigten Staaten startet.“
Der republikanische Senator des Bundesstaates New Jersey, Jon Bramnick, hat unterdessen einen „begrenzten Ausnahmezustand“ vorgeschlagen. Er forderte die Behörden zudem auf, die Nutzung privater Drohnen zu verbieten, bis es eine Erklärung für die Beobachtungen gibt. Bramnick hält die Drohnen für eine Sicherheitsbedrohung und möchte New Jersey vorläufig als eine „Drohnenflugverbotszone“ sehen. „Das sind mehrere Drohnen, die in einem Schwarm einfliegen und dann wieder abfliegen. Das ist nicht jemand, der das Fliegen von Drohnen als Hobby betreibt“, sagte er in einem Interview mit „NTD News“, dem Schwestermedium der amerikanischen Epoch Times.
Kritik am laschen Handeln der Behörden
„Das sind keine Drohnen, die man bei Radio Shack [ein Elektrohändler, Anm. d. Red] erhält. Im Nahen Osten haben wir Drohnen, die Bomben abwerfen“, fuhr der 71-Jährige fort. Seine Fragen an Behörden seien bislang unbeantwortet, sagte er weiter. Ein Treffen mit Beamten der Staatspolizei und des Gesundheitsministeriums hatte „keine klaren Ergebnisse gebracht“. Die Polizei habe keine Idee zum Ursprung der Drohnen. Es fehle ihr auch an der nötigen Ausstattung. „Nur das Verteidigungsministerium hat die Technologie, um diese Drohnen zu überwachen“, erläuterte Bramnick. Deren Vertreter müssten „sofort hierherkommen“.
Der bereits erwähnte Abgeordnete Smith ist einer von zahlreichen Politikern im Kongress, der von der Bundesregierung mehr Transparenz über Herkunft und Zweck der Drohnen fordert. „Die Einwohner von New Jersey sind verständlicherweise sehr beunruhigt über dieses signifikante und wiederkehrende Phänomen. Die laue Reaktion unserer staatlichen und bundesstaatlichen Behörden ist bisher völlig inakzeptabel“, kritisierte er.
„Wie wir vergangenes Jahr bei dem chinesischen Spionageballon gesehen haben, werden unsere schärfsten Gegner vor nichts zurückschrecken, um unser Heimatland zu überwachen und unsere nationale Sicherheit zu bedrohen“, ist Smith überzeugt. Er habe sich daher mit Verteidigungsminister Lloyd Austin in Verbindung gesetzt, „um die Drohnen zu deaktivieren oder abzuschießen“. Er wolle sie verfolgen, um herauszufinden, wo sie landeten. „Das ist eine Angelegenheit von nationalem Interesse“, betonte er.
Mehr Informationen, um Gerüchte und Angst zu vermeiden
Senator Cory Booker (Demokraten, New Jersey) verfasste einen Brief an Verkehrsminister Pete Buttigieg, FBI-Direktor Chris Wray und den Sekretär des Ministeriums für Innere Sicherheit (DHS), Alejandro Mayorkas. Darin heißt es, dass er die Notwendigkeit anerkenne, „die operative Sicherheit laufender Ermittlungen aufrechtzuerhalten“. Er forderte die Beamten allerdings auf, alle ihnen vorliegenden Informationen freizugeben, um die Verbreitung von „Gerüchten, Angst und Fehlinformationen“ zu vermeiden.
Das FBI arbeitet derzeit mit den örtlichen Behörden zusammen, um der Angelegenheit auf den Grund zu gehen. Gouverneur Phil Murphy sagte, dass er ein Informationsgespräch mit Mayorkas und Beamten des DHS und der New Jersey State Police geführt habe.
Senator Bramnick sagte ebenfalls im Interview mit „NTD News“, dass er nicht glaube, dass hinter den Drohnenflügen eine streng geheimes Regierungsprogramm stecke. Dann müssten die Drohnen über der Wüste fliegen und nicht über besiedelte Gebiete.
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