USA: Sanktion an Peking bei Einmischung in Ernennung von künftigem Dalai Lama
China muss mit US-Sanktionen rechnen, wenn es sich in die Ernennung des künftigen Dalai Lamas einmischt. Das ergibt sich aus einem Gesetz, das am Sonntag (Ortszeit, 27. Dezember) von US-Präsident Donald Trump unterzeichnet wurde und das zuvor mit überwältigender Mehrheit vom US-Kongress beschlossen worden war.
Die Nachfolge des 85-jährigen geistlichen Oberhaupts der Tibeter ist noch nicht geklärt. Der Dalai Lama erklärte es unter anderem für möglich, dass er ein Mädchen für seine Nachfolge auswählen werde oder dass es keinen weiteren Dalai Lama geben solle.
Tibet, der Stammsitz der Dalai Lamas, war Anfang der 1950er Jahre von kommunistischem China besetzt worden. Die Führung in Peking versucht, sich in die Ernennung des künftigen Dalai Lamas einzumischen und setzt darauf, dass die Unterstützung für die Tibeter nachlässt, wenn ihre charismatische Führungsfigur nicht mehr im Amt ist.
Nachfolge des Dalai Lama „ausschließlich spirituelle“ Angelegenheit
Der US-Senat integrierte die Bestimmungen zur Nachfolge des Dalai Lamas in das Gesetzespaket für Corona-Hilfsmaßnahmen. Die Regelungen für Tibet sehen vor, dass die Auswahl, Erziehung und Verehrung des Dalai Lamas und anderer religiöser Mönche „ausschließlich spirituelle“ Angelegenheiten sind. Diese sollten von den „religiösen Autoritäten“ im Sinne der tibetischen buddhistischen Tradition getroffen werden.
Die Internationale Kampagne für Tibet, die an der Seite des Dalai Lamas steht, begrüßte die Annahme des US-Gesetzes. Damit werde klargestellt, dass eine „chinesische Einmischung in die Nachfolge des Dalai Lamas nicht akzeptiert“ werde und dass gegen Menschenrechtsverletzungen in Tibet weiter vorgegangen werde.
1995 hatte die Führung einen vom Dalai Lama anerkannten Panchen Lama festgesetzt, der in der tibetischen Hierarchie ebenfalls von großer Bedeutung ist. Der Panchen Lama wurde seither nicht wieder gesehen. Der derzeitige 14. Dalai Lama wurde im April mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert. Er absolviert in den letzten Jahren nicht mehr so viele Reisen wie zuvor. (afp/yh)
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