USA ändern Quarantäne-Regeln und Fauci erklärt PCR-Test-Probleme
Zum Jahresende hin änderte die US-Seuchenschutzbehörde CDC die Quarantäne-Regelungen für die Covid-19-Pandemie. Die CDC-Direktorin Dr. Rochelle Walensky sagte: „Die Omikron-Variante verbreitet sich schnell und hat das Potenzial, alle Facetten unserer Gesellschaft zu beeinflussen.“
Daher wurden die Regeln für die Quarantänezeit und die Isolation hinsichtlich der derzeit geltenden wissenschaftlichen Ansichten auf fünf Tage plus fünf Tage Masketragen aktualisiert. Hintergrund war die Frage, „wann und wie lange eine Person maximal infektiös ist“.
In dieser Hinsicht wurde auch ein weitverbreiteter Irrtum bezüglich der PCR-Tests aufgeklärt – durch Anthony Fauci, Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NiAID) und Bidens leitender Berater in Gesundheitsfragen.
„Infiziert ist infiziert“
Fauci sagte gegenüber dem US-Nachrichtensender „MSNBC“, dass es keinen Unterschied mache, ob Infizierte ungeimpft, geimpft oder geboostert seien. „Wenn du infiziert bist, bist du infiziert“, so Fauci. Im Fall der Kontaktpersonen werden Geimpfte und Nichtgeimpfte im Risiko gleich angesehen. Das liege daran, dass es derzeit bei Omikron viele Unterschiede aufgrund des Schutzniveaus gebe.
Bereits CDC-Direktorin Walensky hatte gesagt, dass PCR- und Antigentests nicht immer gute Indikatoren dafür seien, ob jemand noch ansteckend sei. Wie „CNN“ schreibt, sagte Walensky gegenüber „NBC“: „Was wir wissen, ist, dass der PCR-Test nach der Infektion bis zu zwölf Wochen lang positiv sein kann, also wird das nicht hilfreich sein. Sie werden während dieser ganzen Zeit nicht übertragen.“
Der PCR-Irrtum
In der Praxis wird daher nach einem positiven Antigentest ein PCR-Test zur Bestätigung angewandt. In diesem Zusammenhang ist die Zahl der Zyklen („Cycle threshold“ oder auch Ct-Wert) eines PCR-Tests (Polymerase Kettenreaktion) von gewissem Aussagewert.
Wie viele „Runden“ werden benötigt, um einen festgelegten Wert an Viruslast zu erreichen, der dafür angesehen wird, eine Infektiosität der Person zu verursachen bzw. eventuell eine Erkrankung auszulösen?
Je geringer der Ct-Wert und damit die Anzahl der benötigten Zyklen, desto höher die Viruslast in der ursprünglichen Probe. Vereinfacht gesagt: „Ein Ct-Wert von > 30 geht nach bisherigen Erfahrungen mit einem Verlust der Anzüchtbarkeit einher“, so das RKI. Darunter gilt man demnach als ansteckend.
Doch auch der PCR-Test hat seine Probleme. Laut Fauci messe dieser nicht das vermehrungsfähige Virus, sondern Viruspartikel, die Nukleinsäure. „Ich könnte infiziert sein, habe dann das vermehrungsfähige Virus von mir entfernt, kann aber noch mehrere Tage nach der Genesung positiv mit dem PCR-Test sein.“ Dann sei man aber gar nicht mehr ansteckend.
Der PCR-Test sei gut dafür, zu sagen, dass man infiziert sei. Mehrere Tage oder Wochen danach gebe er aber keinen Hinweis mehr, ob man das Virus noch übertragen könne oder nicht. Das Virus könne auch ein totes, inaktives Virus sein, das nicht übertragen werden könne.
Anthony Fauci: „Das liegt an der verständlichen Verwirrung, die die Leute über das Testen haben.“ Der einzige Weg, um herauszufinden, ob es übertragbar sei, sei nachzuweisen, dass sich tatsächlich ein lebendes, vermehrungsfähiges Virus in einem befinde, so Fauci.
Dieses Wissen ist eigentlich nicht neu. Bereits im Oktober 2020 forderten die Delegierten des Bayerischen Ärztetags von der Landesregierung Markus Söder Aufklärung bezüglich des PCR-Tests, berichtete die Bayerische Landesärztekammer.
Man erinnerte daran, dass beim PCR-Test die „in einer Probe enthaltenen Erbgutspuren in mehreren Zyklen immer wieder verdoppelt“ werden: eins, zwei, vier nach drei Zyklen und 1.024 nach zehn Zyklen – „bis zum Auftreten eines positiven Signals“.
Dabei schlage der Test bei Proben mit viel Virusmaterial relativ schnell an. „Sind dazu mehr als 35 Runden nötig, trägt der Patient laut führenden Virologen in der Regel aber eine geringe Viruslast in sich, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht vermehrungsfähig ist“, so die Landesärztekammer.
Zu diesem Zeitpunkt, im Oktober 2020, sah die Gesetzeslage dem Medizinerverband nach vor, dass alle positiv Getesteten in Quarantäne müssen. Man schlug daher vor, „einschränkende infektionshygienische Maßnahmen“ auf Personen zu beschränken, bei denen ein nennenswertes Risiko für die Weiterverbreitung bestehe.
Aktualisierte CDC-Regeln
In einer Pressemitteilung erklärte die CDC am 27. Dezember angesichts der aktuellen Entwicklung – besonders auch hinsichtlich der Omikron-Variante –, dass die Isolationszeit bei einer Infektion auf fünf Tage verkürzt werde. Für medizinisches Personal wurden gesonderte Regelungen aktualisiert.
„Wenn Symptome auftreten, sollten Personen sofort unter Quarantäne gestellt werden, bis ein negativer Test bestätigt, dass die Symptome nicht auf COVID-19 zurückzuführen sind“, heißt es. Sobald die Menschen asymptomatisch seien oder die Symptome nachließen („24 Stunden ohne Fieber“), sollten sie noch für fünf Tage eine Maske in der Nähe anderer Menschen tragen. Damit soll eine mögliche Infektionsgefahr anderer Personen minimiert werden.
Die 5-Tage-Quarantäne soll demnach nicht nur für Infizierte unabhängig vom Impfstatus gelten, sondern auch für enge Kontaktpersonen von Infizierten, die ungeimpft sind oder bei denen mehr als sechs Monate nach ihrer zweiten mRNA-Impfung vergangen sind. Bei dem Johnson&Johnson-Impfstoff wird dies bereits zwei Monate nach der Impfung angegeben.
Geboosterte Kontaktpersonen sind von der Quarantäne ausgenommen, solange sie nicht selbst infiziert sind. Sie sollten aber zehn Tage lang eine Maske bei Kontakten mit anderen Menschen tragen. Ebenso sollen Kontaktpersonen verfahren, bei denen eine 5-tägige Quarantäne nicht durchführbar sei. Generell sollten Kontaktpersonen am fünften Tag nach dem Kontakt einen SARS-CoV-2-Test durchführen.
Übertragungen meist im frühen Verlauf
„Die Änderung wird durch wissenschaftliche Erkenntnisse motiviert, die belegen, dass die Mehrheit der Übertragungen von SARS-CoV-2 im frühen Krankheitsverlauf erfolgt“, schreibt die CDC. Dies passiere im Allgemeinen in den ersten beiden Tagen vor dem Auftreten der Symptome und zwei bis drei Tage danach.
Der CDC nach schütze eine vollständige mRNA-Doppelimpfung zu 35 Prozent vor einer Omikron-Infektion. Nach einer Booster-Impfung sei die Quote bei 75 Prozent. Dies hätten Daten aus Südafrika und Großbritannien ergeben. Unabhängig davon empfiehlt die CDC die Impfung zur Minimierung des Risikos einer schweren Covid-Erkrankung und möglichen tödlichen Folgen.
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