US-Stützpunkte: Esper fordert von Türkei Erklärung für Schließungsdrohung
Die USA haben von der Türkei eine Erklärung für deren Drohung gefordert, zwei von der US-Armee genutzte Stützpunkte zu schließen. Er müsse mit dem türkischen Verteidigungsminister Hulusi Akar sprechen, „um zu verstehen, was sie wirklich meinen und wie ernst es ihnen ist“, sagte US-Verteidigungsminister Mark Esper am Montag vor Journalisten.
Die Türkei sei eine souveräne Nation, sie habe das Recht, „Nato-Stützpunkte oder ausländische Truppen“ in ihrem Land zuzulassen oder nicht, sagte Esper auf dem Rückflug von Belgien, wo er an den Feierlichkeiten des 75. Jahrestags der Ardennenoffensive teilgenommen hatte.
Beziehung zwischen Washington und Ankara belastet
„Ich denke, das wird eine Angelegenheit für das Atlantische Bündnis, falls die Türken es wirklich ernst meinen mit dem, was sie sagen“, fügte er hinzu. Esper erklärte zudem, er sei enttäuscht von der Richtung, die Ankara einzuschlagen scheine, indem das Land sich von der Nato entferne und sich Russland annähere.
Die Türkei hatte wegen der jüngsten Spannungen mit den USA am Sonntag damit gedroht, die Luftwaffenbasis Incirlik und die Radarstation Kürecik zu schließen. US-Kampfjets fliegen von Incirlik aus Angriffe auf Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. In Kürecik ist ein Radarsystem der Nato stationiert.
Die Beziehungen zwischen Washington und Ankara werden derzeit unter anderem dadurch belastet, dass die Türkei trotz scharfer Kritik seines Nato-Partners USA das russische Luftabwehrsystem S-400 gekauft hatte.
Für zusätzliche Verstimmungen sorgte der Beschluss des US-Senats zur Einstufung der Massaker an den Armeniern als „Völkermord“. Die türkische Regierung setzt die beiden Militärbasen immer wieder als Druckmittel gegen die USA ein. (afp)
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