US-Republikaner schlagen Alarm: Temu-App im Visier der Sicherheitsbehörden
Am 25. September forderten Republikaner im US-Repräsentantenhaus eine Unterrichtung durch das FBI und die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) über die chinesische Shopping-App Temu. Hintergrund sind Berichte darüber, dass die Eigentümer des Unternehmens Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) haben sollen – ein Thema, das auch in Europa zunehmend für Aufsehen sorgt, da Temu und andere chinesische Plattformen wie Shein auch hier an Bedeutung gewinnen.
Die Republikaner im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses äußerten in einer Stellungnahme ihre Besorgnis über „wachsende nationale Sicherheits- und Datenschutzbedenken“ im Zusammenhang mit Temu und dessen Muttergesellschaft Pinduoduo. Ein Brief, der diese Sorgen konkretisiert und von allen republikanischen Mitgliedern des Ausschusses unterzeichnet wurde, richtete sich an FBI-Direktor Christopher Wray und den Vorsitzenden der SEC, Gary Gensler.
Angeführt von dem Republikaner Mike Turner aus Ohio warnte die Gruppe vor möglichen Risiken im Bereich Handel, Zwangsarbeit und nationaler Sicherheit. Besonders die enge Verbindung der Unternehmensführung zur KPCh, die in einem Bericht der „New York Post“ im Juni aufgedeckt wurde, steht im Zentrum der Bedenken. Hochrangige Führungskräfte von Pinduoduo seien ehemalige Beamte chinesischer Regulierungsbehörden, was den Verdacht auf politische Einflussnahme nährt.
Auch in Deutschland stößt das Thema auf wachsende Resonanz. Die Bundesregierung fordert angesichts des Erfolgs chinesischer Plattformen wie Temu und Shein strengere Kontrollen durch die EU. Insbesondere der Bundeswirtschaftsminister pocht auf härtere Maßnahmen, um Wettbewerbsverzerrungen durch die aggressive Preispolitik chinesischer Anbieter zu verhindern. Diese Unternehmen verschaffen sich durch niedrigere Sicherheitsstandards, mangelnde Transparenz und das Umgehen von Steuern einen erheblichen Wettbewerbsvorteil, der deutsche Händler stark unter Druck setzt.
Besondere Brisanz gewinnt der Fall, weil die Pinduoduo-App im vergangenen Jahr wegen Malware-Bedenken von Google aus dem Play Store entfernt wurde. Laut einer Stellungnahme von Google wurden Versionen der App, die nicht über den Play Store erhältlich waren und Malware enthielten, über Google Play Protect blockiert. Temu hingegen blieb auf Android-Geräten verfügbar und gehört zu den meist geladenen Apps weltweit. Dies wirft Fragen hinsichtlich der Datensicherheit auf, die sich nicht nur auf amerikanische, sondern auch auf europäische Nutzer beziehen könnten.
Laut einem Bericht der auf Finanzrecherchen spezialisierten Firma Grizzly Research könnte das Geschäftsmodell von Temu langfristig zum Scheitern verurteilt sein. Das Unternehmen verliere schätzungsweise 30 Dollar pro Bestellung und könnte versuchen, gestohlene Daten von Kunden zu verkaufen, um diese Verluste zu kompensieren. In den USA werden diese Bedenken zunehmend mit der Sorge verknüpft, dass die chinesische Regierung über solche Apps möglicherweise Zugang zu sensiblen Daten westlicher Nutzer erhalten könnte.
In Deutschland wird die Diskussion um solche Plattformen ebenfalls intensiver. Die IHK München und Oberbayern kritisiert, dass durch gezielte Gesetzesverstöße und illegale Praktiken chinesische Anbieter Marktverzerrungen schaffen, die deutschen Unternehmen erheblich schaden. Eine Reform der EU-Zollregelungen sowie strengere Kontrollen des Onlinehandels sind laut IHK dringend notwendig.
Temu wies die Vorwürfe gegenüber der Epoch Times entschieden zurück. Man betonte, dass die Klage auf Fehlinformationen beruhe. Temu verstehe, dass neue Geschäftsmodelle wie das eigene missverstanden werden könnten, und kündigte an, sich gegen die Vorwürfe energisch zu verteidigen.
Während Temu und andere chinesische Anbieter in den USA und Europa weiter an Popularität gewinnen, bleibt die Frage, wie Regierungen und Aufsichtsbehörden, und natürlich die Kunden, auf die wachsenden Sicherheitsbedenken reagieren werden.
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