US-Regierung streicht Fördergelder für Columbia-Universität

Die US-Regierung streicht der renommierten Columbia-Universität in New York Fördergelder in Millionenhöhe. Bundeszuschüsse und Verträge im Umfang von rund 400 Millionen US-Dollar (etwa 370 Millionen Euro) würden mit sofortiger Wirkung gekündigt, teilten mehrere Behörden in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Begründet wurde die Entscheidung mit dem Vorwurf, die Hochschule habe jüdische Studenten nicht ausreichend vor Belästigungen und Bedrohungen auf dem Campus geschützt. „Diese Streichungen stellen die erste Runde von Maßnahmen dar, und es wird erwartet, dass weitere (…) folgen werden“, hieß es in der Mitteilung. Eine Stellungnahme der Universität lag zunächst nicht vor.
Columbia war im vergangenen Frühjahr zum Schauplatz großer propalästinensischer Proteste geworden. Demonstrierende errichteten ein Protestcamp, zeitweise wurde ein Gebäude besetzt. Die damalige Universitätspräsidentin Nemat „Minouche“ Shafik geriet von beiden Seiten unter Druck: Kritiker warfen ihr vor, nicht entschieden genug gegen Antisemitismus vorzugehen, während propalästinensische Gruppen ihr anlasteten, die Polizei für Räumungen auf den Campus gerufen zu haben. Shafik trat schließlich von ihrem Amt zurück.
Die Proteste an Columbia und anderen Universitäten spiegeln die Spaltung der US-Gesellschaft in der Debatte über den Nahost-Konflikt wider. Hochschulen ringen um die Balance zwischen Meinungsfreiheit und Diskriminierung, Protestrecht und dem Schutz jüdischer Studenten. Auch an anderen Elite-Universitäten wie Harvard und der University of Pennsylvania führten die hitzigen Debatten über den Umgang mit den Protesten zu hochrangigen Rücktritten. Viele Universitäten haben seither Maßnahmen gegen Antisemitismus ergriffen.
Die jüngste Kürzung der Fördermittel ist Teil eines umfassenderen Vorstoßes der Regierung von US-Präsident Donald Trump zur Bekämpfung von Antisemitismus. (dpa/red)
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