US-Militär zu schwach für China – Kongressbericht fordert verstärkte Rüstungsanstrengungen

Eine Kommission des US-Kongresses zufolge verfügt das US-Militär nicht über die erforderlichen Fähigkeiten und könnte einen möglichen Krieg gegen China verlieren.
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„Wir haben immer noch das stärkste Militär der Welt“, aber „China hat die USA in vielerlei Hinsicht überholt“, sagt Eric Edelman, stellvertretender Vorsitzender der Kommission für die nationale Verteidigungsstrategie.Foto: Chip Somodevilla/Getty Images
Von 1. August 2024

„Dem US-Militär fehlen sowohl die Fähigkeiten als auch die erforderlichen Kapazitäten, um zuversichtlich im Konfliktfall abschrecken und siegen zu können“, heißt es in einem Bericht des US-Kongresses, der von der Kommission für die nationale Verteidigungsstrategie veröffentlicht wurde.

„Die Kommission stellt fest, dass die US-Verteidigungsindustrie nicht in der Lage ist, den Bedarf der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten und Partner an Ausrüstung, Technologie und Munition zu decken“, heißt es in dem Bericht.

Eric Edelman, der stellvertretende Vorsitzende der Kommission, erklärte am 30. Juli vor dem Senatsausschuss für Streitkräfte, dass Chinas kommunistisches Regime die Vereinigten Staaten in der militärischen Entwicklung überhole.

Dies erhöhe sowohl die Wahrscheinlichkeit eines Konflikts zwischen den beiden Mächten als auch die Wahrscheinlichkeit, dass die USA diesen verlören.

„Wir haben festgestellt, dass China die USA in vielerlei Hinsicht überholt hat“, sagte er. „Wir haben zwar immer noch das weltweit stärkste Militär mit der größten globalen Reichweite, aber ab 1.600 Kilometer vor Chinas Küstenlinie beginnen wir unsere militärische Dominanz zu verlieren und könnten in einem Konflikt auf der Verliererseite stehen.“

Befürchtung eines globalen Konflikts

In diesem Zusammenhang betonte Edelman, dass die wachsenden strategischen Partnerschaften zwischen China, Iran, Nordkorea und Russland eine „bedeutende strategische Verschiebung“ darstellen, die von den US-Verteidigungsplanern nicht vollständig berücksichtigt wurden.

Wenn diese vier autoritären Regime in einer noch nie da gewesenen Weise gegen die Vereinigten Staaten zusammenarbeiteten, könnten die USA mit einem globalen Konflikt konfrontiert werden, der alle ihre Ressourcen ausreizen würde.

„Jedes dieser Länder wird dadurch potenziell militärisch, wirtschaftlich und diplomatisch gestärkt und kann die Instrumente schwächen, die uns zur Verfügung stehen, um mit ihnen umzugehen“, so Edelman.

Das mache es wahrscheinlicher, dass ein künftiger Konflikt wie im indopazifischen Raum sich auf andere Schauplätze ausweite und „wir uns in einem globalen Krieg von der Größenordnung des Zweiten Weltkriegs wiederfinden.“

Abschreckung verbessern

Daher fordert der Kommissionsbericht den Kongress und die verschiedenen Regierungsstellen auf, „Gesetze und Vorschriften neu zu formulieren, um unnötige Hindernisse für die Einführung von Innovationen, die Budgetierung und die Beschaffung zu beseitigen“, um die Abschreckung zu verbessern.

Ebenso empfiehlt der Bericht, die nationale Strategie radikal umzugestalten, indem man vom „bipolaren“ strategischen Modell des Kalten Krieges zu einem „Multi-Schauplatz-Modell“ übergeht, das berücksichtige, dass die Vereinigten Staaten mit weltweiten bewaffneten Konflikten gegen mehrere Staaten gleichzeitig konfrontiert sein könnten.

Die Zeit sei nicht auf der Seite der Vereinigten Staaten, heißt es in dem Bericht, und China werde sein feindseliges Verhalten in den kommenden Jahren wahrscheinlich noch verstärken, um „ungesetzliches Verhalten zu normalisieren“, während es „vorteilhafte Bedingungen für künftige Nötigungen oder Konflikte schaffen“ wolle.

Strategische Ausrichtung ändern

Der Bericht lässt in dieser Frage keine Zweifel aufkommen. Wenn keine Änderungen an der nationalen strategischen Ausrichtung vorgenommen würden, werde Chinas Volksbefreiungsarmee (PLA) wahrscheinlich die Stärke des US-Militärs übertreffen.

„Wenn sich diese Trends fortsetzen, wird die PLA in allen Bereichen ein ebenbürtiger, wenn nicht gar überlegener militärischer Konkurrent der Vereinigten Staaten sein, eine Situation, mit der die Vereinigten Staaten seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges nicht mehr konfrontiert waren“, heißt es in dem Bericht.

Die Kommissionsvorsitzende Jane Harman sagte dem Ausschuss, die Vereinigten Staaten sollten alle Instrumente ihrer Macht einschließlich der Privatwirtschaft zusammenführen, um militärische Innovationen und die Einführung neuer Technologien voranzutreiben.

Um dies zu erreichen, fordert der Bericht Steuererhöhungen, um die US-Verteidigungsausgaben auf das Niveau des Kalten Krieges anzuheben, die dem Bericht zufolge zwischen 4,9 und 16,9 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) schwankten.

Die Haushaltsbehörde des Kongresses geht davon aus, dass der Anteil der Verteidigungsausgaben am BIP in diesem Jahr bei 2,9 Prozent liegen wird.

„Grundlegender Wandel“ gefordert

Sollten die Vereinigten Staaten ihr BIP von etwa 27 Billionen US-Dollar im Jahr 2023 beibehalten, würde dies ein jährliches Verteidigungsbudget von 1,3 Billionen US-Dollar bis zu 4,5 Billionen Dollar bedeuten.

Fortschritte in der kommerziellen Technologie könnten die Kostenbelastung im Vergleich zur Ära des Kalten Krieges allerdings verringern, so der Bericht.

„Wir haben festgestellt, dass die Streitkräfte heute an der Grenze ihrer Einsatzbereitschaft angelangt sind. Wenn wir die Belastung weiter erhöhen, ohne die Ressourcen zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft aufzustocken, wird sie zusammenbrechen“, sagte Harman.

„Wir empfehlen einen grundlegenden Wandel in der Art und Weise, wie das Pentagon und andere Regierungsbehörden arbeiten, wie sie die Technologie des Privatsektors einbeziehen und wie sie unsere Partner und Verbündeten voll einbeziehen. Kurz gesagt: Wir empfehlen, alle Elemente der nationalen Stärke zu nutzen.“

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Report Finds US Military Lacks Ability to Defeat China, Suggests Cold War-Style Defense Spending“. (deutsche Bearbeitung jw)



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