US-Militär bombardiert syrische Regierungstruppen zur „Verteidigung“ – Acht Tote durch Luftangriff

Bei einem Angriff des US-Militärs auf eine Einheit der syrischen Armee und verbündeter Milizen sind im Süden Syriens offenbar acht Menschen getötet worden. Nach den Worten von US-Verteidigungsminister Jim Mattis bedeutet der Luftangriff keine Ausweitung der US-Militäraktionen in Syrien; er habe lediglich der "Verteidigung" gedient.
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US-Militär.Foto: ALBERTO PIZZOLI/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Mai 2017

Die Luftwaffe der von den USA angeführten internationalen Militärallianz hat am Donnerstag in Syrien einen Konvoi regierungstreuer Kräfte bombardiert. Die Spitze des Konvois sei getroffen worden, sagte ein Vertreter des US-Militärs in Washington. Nach den Worten von US-Verteidigungsminister Jim Mattis bedeutet der Luftangriff keine Ausweitung der US-Militäraktionen in Syrien; er habe lediglich der „Verteidigung“ gedient.

Der Angriff habe sich nahe der Grenze zu Jordanien ereignet, sagte der Vertreter des US-Militärs weiter. Es sei „nicht sicher“, welche Kräfte sich in dem Konvoi befanden, aber es sei eindeutig gewesen, dass diese mit der syrischen Regierung zusammenarbeiteten. Der Konvoi habe sich dem von der Koalition genutzten Stützpunkt At Tanf gefährlich genähert.

Alle Versuche, den sehr großen Konvoi an seiner Weiterfahrt zu hindern, seien vergeblich gewesen. Die Koalition habe die mit den syrischen Regierungstruppen verbündeten russischen Streitkräfte kontaktiert, Warnschüsse abgegeben und im Luftraum Stärke demonstriert – der Konvoi habe dennoch nicht reagiert und seine Fahrt fortgesetzt.

Daraufhin sei schließlich der Angriff erfolgt, sagte der Beamte. Dies bedeute allerdings keinen Strategiewechsel in Syrien: Weiterhin sei das Ziel der internationalen Militärallianz die Bekämpfung der Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS).

Dies betonte auch Pentagon-Chef Mattis: „Wir weiten unsere Rolle im syrischen ‚Bürgerkrieg‘ nicht aus, aber wir werden unsere Soldaten verteidigen“, sagte er in Washington. Die US-Armee werde sich gegen „aggressive Schritte“ verteidigen.

Nach Angaben eines weiteren US-Vertreters, der anonym bleiben wollte, handelte es sich bei dem getroffenen Konvoi „wahrscheinlich“ um schiitische Milizen.

Nach Angaben der regierungsfeindlichen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei dem Angriff acht Menschen getötet und vier Fahrzeuge zerstört. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen über ein weitreichendes Netz von Informanten zur Opposition der syrischen Regierung unter Baschar al-Assad stehen; von unabhängiger Seite lassen sich die Informationen derBeobachtungsstelle – mit Sitz in London – allerdings nicht überprüfen.

Der abgelegene Stützpunkt At Tanf wird von Eliteeinheiten der britischen und US-Streitkräfte genutzt und war in den vergangenen Monaten mehrfach angegriffen worden, unter anderem von IS-Kämpfern.

Die US-geführte Koalition fliegt seit 2014 Luftangriffe auf die IS-Miliz in Syrien. Im vergangenen Monat griffen die USA als Vergeltung für einen angeblichen Chemiewaffenangriff einen syrischen Luftwaffenstützpunkt mit Marschflugkörpern an. Es war der erste direkte Angriff des US-Militärs auf die syrischen Regierungstruppen.

Die US-geführte Koalition setzt in Syrien auf die Unterstützung syrischer Rebellen – von Syriens Regierung also Terroristen bezeichnet – während Russland die Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad unterstützt. (afp/so)



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