US-Kommission für Religionsfreiheit: Organraub durch Chinas KP-Regime geschieht immer noch in großem Umfang
Die US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit hat am 29. April ihren Jahresbericht 2019 veröffentlicht. Darin bezeichnet sie China als einen der weltweit größten Verfolger religiösen Glaubens. Der Bericht besagt auch, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) immer noch in großem Umfang Organe von Falun Dafa-Praktizierenden raubt.
Laut dem Bericht hat Chinas Regime seine Verfolgung von Uiguren, Falun Gong-Praktizierenden, Christen und tibetischen Buddhisten im letzten Jahr verstärkt.
„Ich denke, es ist keine Übertreibung, wenn man sagt, dass die chinesische Regierung dem religiösen Glauben den Krieg erklärt hat“, sagte der Kommissions-Kommissar Gary L. Bauer der englischen Epoch Times. „China ist immer noch ein atheistisches, kommunistisches Land“, betont Bauer.
Die Kommunistische Partei scheint sich von ihren Bürgern bedroht zu fühlen, wenn diese sich einem Glauben zuwenden und sich mit Spiritualität befassen, statt ausschließlich der chinesischen Regierung zu gehorchen.“
Beispiellose Verbrechen in China: „Die Ländern müssen das ansprechen“
Der Bericht dokumentiert Verstöße gegen die Religionsfreiheit in insgesamt 16 Ländern. „Die an religiösen Menschen verübten Verbrechen in China sind jedoch beispiellos“, so Bauer. Hinsichtlich des Ausmaßes und der Verbreitung der Verfolgung bildet China eine eigene Kategorie.
Die meisten von Folter und Verfolgung betroffenen Länder haben global nicht so viel Einfluss. „China hingegen ist eine aufstrebende Macht, die ihren Einfluss auf der ganzen Welt ausübt“, sagte Bauer.
Es ist sehr beunruhigend, dass China dieses grundlegende Menschenrecht in solchem Ausmaß verletzt.“
„Mehr Länder der Welt sollten sich trauen das ansprechen, auch wenn es möglicherweise ihre wirtschaftlichen Ziele beeinträchtigt“, so Bauer weiter.
Krieg gegen den Glauben
Die Bedingungen für religiöse Gläubige in China werden dem Bericht zufolge immer schlechter. Das US-Außenministerium schätzt, dass mehr als eine Million uigurische Muslime und andere muslimische Minderheiten vom Regime unter dem Vorwand der „Extremismus-Bekämpfung“ in Internierungslagern festgehalten werden.
Zudem hat die KP-China eine Million Parteikader zur Überwachung uigurischer Familien eingesetzt. Diese müssen melden, wenn sie Uiguren mit einem „abnormalen“ Bart oder eine Uigurin mit einem Kopftuch sehen. Ebenso ist das Besuchen von Webseiten mit religiösem Inhalt verboten. Das alles gilt für die KP-Chinas als „extremistisches Verhalten“ und als Straftat.
Weiterhin geht das Regime mit Härte gegen tibetische Buddhisten vor. Die Strategie lautet Zwangsassimilation und Unterdrückung. Die KPCh kontrolliert die klösterliche Erziehung und entscheidet, ob religiöse Tempel gebaut und für die Religionsausübung genutzt werden dürfen. Auch reguliert sie sämtliche religiöse Versammlungen.
Nachdem der Vatikan vergangenes Jahr ein Abkommen mit China unterzeichnete, hat sich die Situation der Untergrundchristen in der zweiten Jahreshälfte 2018 verschärft. Mit dem Abkommen gab Papst Franziskus sein Einverständnis, dass die Bischöfe künftig durch die Kommunistische Partei Chinas statt durch den Heiligen Stuhl ernannt werden.
Hunderte von Hauskirchen und protestantischen Gemeinden, die sich nicht beim Staat registrieren ließen, wurden seitdem geschlossen – der Online-Verkauf von Bibeln wurde im April 2018 verboten.
Erzwungene Organentnahme
Als weiteres düsteres Kapitel der KP-China ging es in dem Bericht, um die seit fast zwanzig Jahre andauernde Verfolgung von Praktizierenden der buddhistischen Qigong-Schule Falun Gong – auch Falun Dafa genannt.
Der Bericht erwähnt, dass Jiang Zemin, damaliger Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas, 1999 die Verfolgung von Falun Dafa befohlen hat. Außerdem gründete er das Büro 610, eine Institution, das die Politik der Verfolgung und Auslöschung von Falun Dafa umsetzt und dabei außerhalb des chinesischen Gesetzes agiert.
Falun Dafa-Praktizierende werden willkürlich inhaftiert, mit Elektroschlägen geschockt und als Gegenstand medizinischer und psychologischer Forschung hergenommen“, so der Bericht.
Im Jahr 2018 hätten die chinesischen Behörden weiterhin Falun Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens schikaniert, sie eingeschüchtert und ins Gefängnis gesperrt. Es wird berichtet, dass viele Praktizierende, die inhaftiert waren, geschlagen, psychisch und sexuell misshandelt, des Schlafes beraubt und gezwungen wurden, unbekannte Drogen einzunehmen.
Nach Angaben von Falun Dafa-Praktizierenden nahm die Kommunistische Partei im Jahr 2018 mindestens 931 Praktizierende fest und sperrte sie ein. Im vergangenen Sommer seien mehrere Praktizierende verhaftet worden, die über die sozialen Medien Aufrufe zur Unterstützung von Falun Dafa verschickt oder Informationsmaterialien über Falun Dafa in der Öffentlichkeit verteilt hatten.
Die Kommission hat nach eigenen Angaben viele glaubwürdige Zeugenaussagen von systematisch organisiertem Organraub an Gewissensgefangenen in China vorliegen. Menschenrechtsverteidiger, Mediziner und Investigativ-Journalisten haben laut Bericht Beweise geliefert, dass die erzwungenen Organentnahmen in erheblichem Umfang bestehen.
Es ist schwer vorzustellen, dass diese barbarische Praxis in China fortgeführt wird und noch zu wachsen scheint. Aber es gibt Beweise für die Organentnahme. Die meisten Opfer sind Falun Gong-Praktizierende,“ so Bauer.
Das KP-Regime behauptet seit 2015 , dass alle im chinesischen Organtransplantationssystem verwendeten Organe von freiwilligen Spendern stammen. Unabhängige Forscher hegen jedoch ernsthafte Zweifel an dieser Behauptung.
Ein Bericht des Ethikrats für Transplantationen „International Coalition to End Transplant Abuse in China“ aus dem Jahr 2016 kam zu dem Schluss, dass es eine große Diskrepanz zwischen Chinas offiziellen Transplantationszahlen und der Anzahl der tatsächlich durchgeführten Transplantationen in chinesischen Krankenhäusern gibt.
Eine Analyse von öffentlich zugänglichen Berichten von 712 chinesischen Krankenhäusern, die Leber- und Nierentransplantationen durchführen, ergab 60.000 bis 100.000 Transplantationen pro Jahr. Die offizielle Zahl von Seiten des Regimes liegt hingegen bei 10.000 bis 20.000 pro Jahr.
Ermittlungen ergaben, dass das Defizit hauptsächlich durch erzwungene Organentnahmen – meist mit Todesfolge – von in Haft lebenden Falun Dafa-Praktizierenden gedeckt wird. Eine Untersuchung, bei der Krankenhäuser angerufen wurden, belegten die Ermittlungen.
Empfehlungen der Kommission
Die Kommission fordert die US-Regierung auf, gezielte Sanktionen gegen Chinesen zu verhängen, die für die Verfolgung von religiösen Gruppen verantwortlich sind. Auch soll die Regierung die Frage der Religionsfreiheit und der Menschenrechte in allen bilateralen Beziehungen mit China ansprechen, auch in laufenden Handelsverhandlungen.
Der Bericht betont zudem die Notwendigkeit mit US-Unternehmen zusammenzuarbeiten. Diese werden oft von der KP-China unter Druck gesetzt, Informationen über Unterdrückungen von religiösen Gruppen geheim zu halten.
US-Unternehmen müssten verstehen, „dass sie mehr unternehmen müssen, um sich von der KP Chinas nicht als langer Arm instrumentalisieren zu lassen“, betont Bauer.
Viele amerikanische Unternehmen blenden Menschenrechtsverletzungen und Verletzungen der Religionsfreiheit einfach aus. Sie möchten ihre Anteile am chinesischen Markt nicht verlieren.“
„Auch üben manche auf unsere Regierung Druck aus, China gegenüber einen sanften Kurs zu fahren, um ihre Geschäfte nicht zu beeinträchtigen. Das ist in unseren Augen inakzeptabel“, so der Kommissar.
Das Original erschien in The Epoch Times (USA) (deutsche Bearbeitung von nh)
Originalartikel: US Religious Freedom Report Highlights China’s War on Faith
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion