US-General warnt: Auch Deutsche NATO-Piloten im Visier Chinas

China wirbt gezielt ehemalige westliche Militärpiloten an – eine Praxis, die nicht nur deren Sicherheit gefährdet, sondern dem Regime in Peking Zugriff auf wertvolle militärische Kenntnisse gibt.
Titelbild
Tornado-Kampfjet.Foto: via dts Nachrichtenagentur
Von 7. März 2025

US-Luftwaffengeneral James B. Hecker, zuständig für die verbündeten Luftstreitkräfte in Europa und Afrika, hat ehemalige NATO-Piloten eindringlich davor gewarnt, für Luftfahrtunternehmen zu arbeiten, die von China unterstützt werden. „Wenn Sie einmal in unserem Team geflogen sind, tragen Sie auch nach dem Ablegen der Uniform die Verantwortung, unsere Taktiken, Techniken und Verfahren zu schützen“, betonte Hecker in einer Mitteilung vom 28. Februar auf der Website der US-Luftstreitkräfte in Europa.

Deutsche Piloten in Chinas Fokus

Heckers Warnung greift einen Bericht des Direktors der Nationalen Nachrichtendienste (DNI) aus dem Vorjahr auf. Dieser zeigt: China heuert über private Firmen in China und Südafrika gezielt ehemalige Militärpiloten aus Kanada, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Australien und den USA an, um seine militärischen Fähigkeiten auszubauen. Mit hohen Gehältern und dem Versprechen, „exotische Jets“ zu fliegen, werden sie geködert – genaue Angaben zu den Auftraggebern bleiben aus. Zu den Schlüsselakteuren zählen die Test Flying Academy of South Africa, Beijing China Aviation Technology Co. und Stratos.

Laut „Spiegel“ soll auch der verurteilte Spion Su Bin involviert gewesen sein. Su Bin, 2016 in den USA wegen Industriespionage verurteilt, habe über seine Firma Lode Technology Ltd. deutsche Ex-Piloten rekrutiert. Im Jahr 2023 sorgte ein Fall für Schlagzeilen: Mindestens fünf ehemalige Luftwaffenoffiziere – darunter Ausbilder für Eurofighter und ein Tornado-Pilot – waren über Briefkastenfirmen auf den Seychellen für China tätig. Laut „Spiegel“ arbeiteten sie in Qiqihar, einer nordostchinesischen Stadt mit einem Stützpunkt der chinesischen Luftwaffe.

Im Juni 2023 stellte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius seinen chinesischen Amtskollegen Li Shangfu bei der Sicherheitskonferenz Shangri-La Dialoge in Singapur zur Rede. Deutschen Medien zufolge forderte er, die Anwerbung deutscher Ex-Piloten „sofort zu beenden“.

Internationale Reaktionen und Konsequenzen

Die Reaktionen reichen über Deutschland hinaus: Dieses Jahr passte die Bundesrepublik ihre Verteidigungsgesetze an, Großbritannien und Belgien verschärften 2023 und 2024 die Strafen für Soldaten, die für fremde Streitkräfte arbeiten, und weitere NATO-Staaten ziehen nach.

Ein prominentes Beispiel ist Daniel Duggan: Der 55-jährige Ex-US-Marinepilot wurde 2022 in Australien verhaftet, weil er über die Test Flying Academy chinesische Piloten schulte und gegen das US-amerikanische Gesetz zur Kontrolle von Waffenausfuhren verstoßen haben soll. Nach zwei Jahren Haft genehmigte ein Richter im Dezember 2024 seine Auslieferung in die USA, obwohl er die australische Staatsbürgerschaft besitzt – ihm drohen bis zu 60 Jahre Gefängnis.

Hecker begrüßt diese Schritte: „Sie sind ein Beweis, dass Verbündete Einzelne zur Rechenschaft ziehen, wenn sie durch Jobs bei gegnerischen Firmen die Sicherheit unserer Teams gefährden.“ Brigadegeneral Amy Bumgarner, Leiterin des Ermittlungsbüros der US-Luftwaffe, stimmt zu: Ihr Ressort werde mit Partnerbehörden weiter gegen solche Bedrohungen vorgehen.

Chinas langfristige Strategie

Militärexperten sehen Chinas Strategie als Teil eines großen Plans: Bis 2035 soll die Modernisierung der Volksbefreiungsarmee abgeschlossen sein, bis 2049 eine Weltklassestreitkraft entstehen – gestützt auf westliches Know-how. Besonders begehrt ist das Wissen deutscher Piloten: Ihre Erfahrung mit Eurofightern und Tornados ist für die Ambitionen der KP Chinas, etwa in der Taiwanstraße, ein wertvoller Baustein.



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