Raketenangriff auf US-Einrichtung in Bagdad
Im Irak ist nach US-Angaben eine Außenstelle der US-Botschaft am Flughafen der Hauptstadt Bagdad Ziel eines Angriffes geworden. Bei einer in der Nacht auf Mittwoch erfolgten Explosion habe es sich um einen Angriff auf das Gelände des diplomatischen Unterstützungsdienstes in Bagdad gehandelt, erklärte die Botschaft am Mittwoch.
Bei dem Angriff gegen 23.00 Uhr (Ortszeit) sei niemand verletzt worden, das Ausmaß der Schäden und die Ursache der Explosion würden derzeit untersucht.
Zwei Katjuscha-Raketen
Nach dem Angriff hatte ein hochrangiger Verantwortlicher der irakischen Sicherheitsdienste der Nachrichtenagentur AFP gesagt, auf die Einrichtung seien zwei Katjuscha-Raketen abgefeuert worden.
Eine sei auf dem Gelände der irakischen Anti-Terroreinheiten gelandet, eine weitere auf einem Stützpunkt der von den USA geleiteten Militärkoalition gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
Einer Erklärung der irakischen Armee zufolge ereignete sich die Explosion in dem „von den Beratern der internationalen Koalition“ genutzten Bereich des internationalen Flughafens.
Der diplomatische Unterstützungsdienst der USA am Bagdader Flughafen war bereits mehrfach angegriffen worden, unter anderem im Januar 2022. Der Dienst leistet logistische Unterstützung und bietet medizinische Dienstleistungen an.
Im Winter 2023, wenige Wochen nach dem Angriff der terroristischen Hamas auf Israel, hatten proiranische Milizen im Irak und in Syrien zudem Truppen der internationalen Anti-IS-Koalition mit dutzenden Drohnen und Raketen attackiert.
Angesichts der angespannten Lage in der Region begannen der Irak und die USA Verhandlungen über den Abzug der Anti-IS-Militärkoalition aus dem Land. Am vergangenen Sonntag verkündete der Irak eine Einigung über einen Abzug in „zwei Stufen“ der rund 2500 Soldaten bis September 2026.
Erster Auslandsbesuch
Wenige Stunden nach dem Angriff auf die US-Einrichtung am Flughafen in Bagdad traf der seit Juli amtierende Präsident des Iran, Massud Peseschkian, zu seinem ersten Auslandsbesuch in der irakischen Hauptstadt ein.
Die Beziehungen zwischen den mehrheitlich von schiitischen Muslimen bewohnten Ländern haben sich nach dem Sturz des sunnitischen irakischen Machthabers Saddam Hussein im Jahr 2003 erheblich verbessert.
Peseschkian, dessen Land seit der islamischen Revolution im Jahr 1979 mit den USA und Israel verfeindet ist, bezeichnete den Irak vor seiner Abreise als „einen unserer Freunde und Brüder“.
Nach Peseschkians Ankunft in Bagdad verwies der irakische Regierungschef Schia al-Sudani mit Blick auf die Lage im Nahen Osten auf ihre „gemeinsamen Positionen“ hinsichtlich der „Aggression“ Israels. Beide Staaten lehnten eine „Ausweitung des Konflikts“ ab. (afp/red)
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