US-Besuch von Taiwans Präsidentin verärgert Peking – Demonstranten liefern sich Straßenkampf vor ihrem Hotel
Am Rande des US-Besuchs der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing Wen haben sich Unterstützer und Gegner Taiwans in New York einen Straßenkampf geliefert.
Die Polizei trennte am Donnerstag die verfeindeten Protestgruppen voneinander und nahm einen Mann fest. Tsais Zwischenstopp in den USA als Teil ihrer Karibik-Reise dürfte zu einer weiteren Belastungsprobe für die Beziehungen zwischen Washington und Peking werden.
Taiwanesische Medien zeigten Videoaufnahmen von den Zusammenstößen vor dem New Yorker Grand-Hyatt-Hotel, in dem Tsai untergebracht war. Die Polizei musste ein Handgemenge zwischen pro-chinesischen und pro-taiwanesischen Demonstranten auflösen.
Peking verärgert
Mit ihrem zweitägigen Zwischenstopp in den USA dürften sowohl Tsai als auch die USA den Ärger Pekings auf sich gezogen haben.
China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will die Insel wieder mit dem Festland vereinigen. Taiwan hatte sich nach der Machtübernahme durch die Kommunisten 1949 von China getrennt, aber nie formell seine Unabhängigkeit erklärt.
Seit die Unabhängigkeitsverfechterin Tsai 2016 ihr Amt antrat, haben sich die Beziehungen zwischen Taipeh und Peking deutlich verschlechtert.
Die USA hatten ihre offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan 1979 eingestellt und eine Botschaft in Peking eröffnet. Sie sind aber weiterhin militärischer Verbündeter von Taiwan, was immer wieder zu Ärger mit Peking führt.
Vor dem Hintergrund des Handelskonflikts mit China haben sich die Beziehungen der USA mit Taiwan noch intensiviert.
Milliarden-Rüstungsgeschäft zwischen USA und Taiwan
Erst vergangene Woche hatte ein Milliarden-Rüstungsgeschäft der USA mit Taiwan die Spannungen zwischen Washington und Peking noch einmal verschärft.
China forderte die USA auf, den angekündigten Verkauf von US-Waffen im Wert von 2,2 Milliarden Dollar (knapp zwei Milliarden Euro) „sofort rückgängig zu machen“.
Am Donnerstag traf sich Tsai in New York mit Vertretern der 17 Staaten, die Taiwan noch anerkennen. Am Samstag reist sie weiter nach Haiti. Seit Tsais Amtsantritt 2016 ist es Peking gelungen, fünf von Taiwans ehemaligen Verbündeten abzuwerben.
Haiti hat zugesagt, Taipeh treu zu bleiben, nachdem die benachbarte Dominikanische Republik im vergangenen Jahr diplomatische Beziehungen mit China aufgenommen hat.
Taipeh hat Haiti ein Entwicklungsdarlehen in Höhe von 150 Millionen Dollar (rund 133 Millionen Euro) zugesagt. Berichten zufolge soll Peking der Dominikanischen Republik Investitionen und Darlehen in Höhe von drei Milliarden Dollar angeboten haben. (afp)
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