US-Armee präsentiert Video: „Iran will Beweise für Verwicklung in Tanker-Angriffe vernichten“

Das Zentralkommando der US-Armee hat Video- und Bildmaterial veröffentlicht, das belegen soll, dass Angehörige der iranischen „Revolutionsgarden“ eine nicht detonierte Napfmine vom Tanker „Kokuka Courageous“ entfernt hätten. So wolle der Iran Beweise für seine Verantwortung für die gestrigen Angriffe auf Tanker im Golf von Oman vertuschen.
Titelbild
Dieses Bild stammt aus einem Video, das vom US-Zentralkommando (USCENTCOM) am 14. Juni 2019 veröffentlicht wurde und soll ein iranisches Marine-Patrouillenboot im Golf von Oman zeigen, das sich dem japanisch betriebenen Methanoltanker Kokuka Courageous nähert und eine nicht explodierte Mine entfernt.Foto: US Central Command (CENTCOM) / AFP/Getty Images)
Von 14. Juni 2019

Im Zusammenhang mit den Vorfällen vom Donnerstagmorgen (13.6.) im Golf von   Oman hat das Zentralkommando der US-Armee (CENTCOM) am heutigen Freitag ein Video und mehrere Fotoaufnahmen veröffentlicht. Diese sollen Angehörige der „Iranischen Revolutionsgarden“ (IRGC) dabei zeigen, wie diese eine nicht detonierte so genannte Napfmine von einem der beiden Tanker entfernen, die in der Nähe der strategisch wichtigen Straße von Hormus getroffen wurden.

Für die Amerikaner ist das ein gewichtiges Indiz dafür, dass der Iran versucht, Beweise für seine Verwicklung in die mutmaßlichen Angriffe zu beseitigen.

CENTCOM-Sprecher Bill Urban hat eine Schwarz-Weiß-Aufzeichnung und zwei Farbfotos veröffentlicht. Das Video, so heißt es aus den Streitkräften, zeigt ein Patrouillenboot der Gashti-Klasse, wie dieses sich dem Tanker „Kokuka Courageous“ nähert. Die Aufnahmen wurden um 16.10 Uhr Ortszeit gemacht, heißt es in einem Statement der US-Armee. Die Bootsmannschaft, so erklärt Urban, „wurde beobachtet und gefilmt, als sie eine nicht detonierte Napfmine vom Tanker M/T Kokuka Courageous entfernte“.

Die Videoveröffentlichung untermauert die wenige Stunden zuvor vom Weißen Haus verlautbarten Schuldzuweisungen an den Iran. In Washington geht man davon aus, dass das Regime in Teheran für die Angriffe auf zwei Öltanker im Golf von Oman verantwortlich sei. Präsident Donald Trump erklärte, es sei „zu früh“, um über mögliche Konsequenzen im Umgang mit dem Iran aus dem Vorfall zu ziehen.

 

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Pompeo: „Nicht der erste Vorfall dieser Art“

US-Außenminister Mike Pompeo erklärte in einem Pressebriefing des State Departments am Donnerstag:

„Dem Erkenntnisstand der Regierung der Vereinigten Staaten zufolge ist die Islamische Republik Iran für die Angriffe verantwortlich, die sich ereignet hatten. […] Das ist nur das jüngste Glied in einer Kette von Angriffen der Islamischen Republik Iran und ihrer Handlanger gegen die Interessen Amerikas und seiner Verbündeten.“ 

Pompeo erklärte, die Einschätzung der US-Regierung beruhe auf einer Vielzahl an Faktoren, die alle auf eine Beteiligung des Iran hindeuteten: Geheimdienstinformationen, die verwendeten Waffen und der Grad an Expertise, der erforderlich sei, um eine solche Operation durchzuführen. Teheran weist bislang alle Anschuldigungen kategorisch zurück.

Die Angriffe, die am Donnerstagmorgen vor der iranischen Küste im Golf von Oman stattgefunden hatten, zwangen die Mannschaften zweier Schiffe – der norwegischen Front Altair und der japanischen Kokuka Courageous – dazu, diese zu räumen und ihrem Schicksal zu überlassen.

Widersprüchliche Angaben über Torpedos

Auf beiden Schiffen kam es zu Explosionen. Reuters berichtete unter Berufung auf eine Quelle vor Ort, dass eine magnetische Mine die Detonation auf der Front Altair ausgelöst haben könnte, die auf dem Schiff einen Brand und eine starke Rauchwolke hervorrief.

Was die Kokuka Courageous anbelangt, gibt es Reuters zufolge widersprüchliche Angaben darüber, ob Torpedos benutzt wurden. Aus dem Unternehmen, das das Boot gechartert hatte, heißt es, dies sei vermutlich der Fall gewesen, eine andere informierte Person stellte dies in Abrede.

Bereits im Mai war es zu zwei Angriffen gekommen, die nach Überzeugung der USA dem iranischen Regime oder dessen Proxys in der Region zuzurechnen waren. Am 12. Mai wurden vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate vier Tanker angegriffen, zwei Tage später gab es Drohnenangriffe gegen saudische Ölbohreinrichtungen.

Seitdem die USA im Mai des Vorjahres ihren Rückzug aus dem Atomabkommen JCPOA aus dem Jahr 2015 verkündet hatten, haben sich die Spannungen zwischen dem Iran, den USA und deren Verbündeten im Nahen Osten verstärkt. Der damalige US-Präsident Barack Obama hatte erklärt, das Abkommen würde helfen, Teherans nukleare Ambitionen im Zaum zu halten. Sein Nachfolger Donald Trump bezweifelte diese Wirkung und wies darauf hin, dass der Wegfall von Sanktionen dem Regime in Teheran helfen würde, Terrorismus in der Region zu unterstützen und deren Destabilisierung voranzutreiben. 

CENTCOM: „Wir werden unsere Interessen schützen und verteidigen“

Der Iran hatte wiederholt gedroht, die Straße von Hormus zu blockieren, sollten US-Sanktionen den Verkauf eigenen Öls verhindern. Die Straße gilt als besonders wichtiger Versorgungsweg bezüglich der weltweiten Ölversorgung.

CENTCOM-Sprecher Bill Urban erklärte, die USA und ihre Partner würden alle erforderlichen Maßnahmen treffen, um sich selbst und ihre Interessen zu verteidigen. Die Angriffe vom Donnerstag seien „eine klare Bedrohung der internationalen Freiheit des Schiffs- und Handelsverkehrs“. Die USA und die internationale Gemeinschaft seien entschlossen, ihre Interessen zu verteidigen, darunter auch die Navigationsfreiheit. Im Statement heißt es weiter:

„Die USA haben kein Interesse, in einen neuen Konflikt im Mittleren Osten verwickelt zu werden. Allerdings werden wir unsere Interessen schützen und verteidigen.“



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