Norwegischer Tanker vor Jemen von Huthi-Rakete getroffen
Vor der Küste des Jemen ist nach US-Angaben ein norwegischer Tanker von einer von Huthi-Rebellen abgefeuerten Rakete getroffen worden.
Der Marschflugkörper habe in der Nacht auf Dienstag (Ortszeit) den Tanker „Strinda“ beim Durchfahren der Meerenge zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden getroffen und Schäden sowie einen Brand verursacht, erklärte das US-Zentralkommando Centcom. Es gebe keine Berichte über Tote oder Verletzte.
Der Anti-Schiff-Marschflugkörper sei von einem von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiet im Jemen abgefeuert worden, erklärte Centcom im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter.
Demnach setzte die unter norwegischer Flagge fahrende „Strinda“ einen Notruf ab und das US-Kriegsschiff „USS Mason“ eilte zu dem Tanker, um Hilfe zu leisten.
Die norwegische Reederei J. Ludwig Mowinckels Rederi bestätigte den Vorfall. Ihren Angaben zufolge wurde bei dem Angriff niemand verletzt. Die Besatzungsmitglieder, allesamt indische Staatsbürger, hätten das Feuer löschen können.
Das mit Rohstoffen für Biokraftstoff beladene Schiff sei auf dem Weg von Malaysia nach Italien gewesen und steuere nun einen sicheren Hafen an, erklärte die Reederei.
Huthis drohen mit weiteren Angriffen
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas hat die Huthi-Milizen im Jemen schon mehrfach Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert und Schiffe im Roten Meer angegriffen.
Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen haben bereits gedroht, künftig Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. In einer Erklärung vom Abend des 9. Dezember hieß es, nur Frachtern, die Hilfsgüter für den Gazastreifen lieferten, würde die Durchfahrt gewährt.
Alle anderen würden zu „legitimen Zielen unserer Streitkräfte“.
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Ein US-Zerstörer hatte in der vergangenen Woche drei Drohnen abgeschossen, als er Handelsschiffen im Roten Meer zu Hilfe kam, die vom Jemen aus attackiert wurden.
Eine französische Fregatte hat am späten Samstagsabend nach Armeeangaben im Roten Meer zwei aus dem Jemen abgefeuerte Drohnen abgefangen. Die Drohnen seien von der Küste aus in Richtung der „Languedoc“ geflogen, teilte der französische Generalstab mit. Sie seien als Bedrohung eingeschätzt und zerstört worden.
Erfahren im Einsatz von Raketen
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbst ernannten „Achse des Widerstands“. Dazu gehören auch weitere vom Iran unterstützte Gruppen wie die radikalislamische Hamas und die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon.
Die Huthis sind erfahren auf dem Gebiet des Einsatzes ballistischer Raketen. Seit Ausbruch des Kriegs im Jemen haben sie bereits Dutzende davon in Richtung Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate abgefeuert.
Am 31. Oktober feuerten die Huthis eine ballistische Rakete auf Israel ab – aus mindestens 1.600 Kilometern. Damit handelte es sich, wie „Haaretz“ berichtet, möglicherweise um den „weitesten Raketenangriff in der modernen Kriegsführung“. Mithilfe einer Arrow-2-Abwehrrakete konnte dieser abgefangen werden – lange, bevor er potenziellen Schaden verursachen konnte. Das neue daran war, dass dies außerhalb der Erdatmosphäre geschah.
Meerenge bedeutend für den Erdöltransport
Die Meerenge Bab-al-Mandeb, in der die „Strinda“ angegriffen wurde, liegt zwischen Dschibuti und dem Jemen und verbindet das Rote Meer mit dem Golf von Aden. Sie hat große Bedeutung für den weltweiten Seehandel, insbesondere für den Transport von Erdöl.
Die rund 144 Meter lange „Strinda“, die dem norwegischen Unternehmen Mowinckel Chemical Tankers gehört, befand sich zum Zeitpunkt des Angriffs auf dem Weg zum Suez-Kanal, der den Norden des Roten Meeres mit dem Mittelmeer verbindet. (afp/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion