UNRWA entlässt mehrere UN-Mitarbeiter wegen Verdachts auf Beteiligung am Hamas-Angriff

Waren UNRWA-Mitarbeiter in den Hamas-Angriff auf Israel verwickelt? Philippe Lazzarini, Chef des UN-Hilfswerks, hat umgehend personelle Konsequenzen gezogen.
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UNRWA-Chef Philippe Lazzarini (Archivbild).Foto: JEAN-GUY PYTHON/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times26. Januar 2024

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hat mehrere Mitarbeiter wegen des Verdachts einer Verwicklung in den Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober entlassen. Die israelischen Behörden hätten Informationen zu den Vorwürfen vorgelegt, er habe daraufhin sofort die Verträge der betroffenen Mitarbeiter aufgekündigt und eine Untersuchung in die Wege geleitet, teilte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini am Freitag mit.

Die USA setzten aufgrund der Vorwürfe ihre künftigen Zahlungen an UNRWA aus. Das Außenministerium in Washington zeigte sich „extrem beunruhigt“ wegen des Verdachts, dass zwölf UNRWA-Mitarbeiter in den „Terrorangriff der Hamas“ verwickelt gewesen sein könnten. Die USA hätten daher „vorläufig“ ihre zusätzliche Unterstützung für das UN-Hilfswerk gestoppt.

Die radikalislamische Hamas hatte bei ihrem brutalen Großangriff am 7. Oktober auf mehrere Orte im Süden Israels nach israelischen Angaben etwa 1.140 Menschen getötet und rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Zerstörung der Hamas.

Nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit dem Beginn der israelischen Offensive mehr als 26.000 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet.

Gegenseitige Vorwürfe

Die UNRWA hatte wiederholt scharfe Kritik am militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen geübt. Lazzarini sprach erst kürzlich von einer „humanitären Katastrophe“ in dem Palästinensergebiet. Der Krieg habe „Tod, Zerstörung, Vertreibung, Hunger, Verlust und Trauer“ gebracht. Er verurteilte aber auch die „schrecklichen Angriffe“ der Hamas auf Israel.

Die israelische Regierung hatte UN-Organisationen und dem Roten Kreuz wiederholt vorgeworfen, sich auf die Seite der Palästinenser im Gazastreifen zu stellen und mit der Hamas zusammenzuarbeiten. Erst am Donnerstag hatte Israel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf vorgeworfen, alle „Beweise“ für die „terroristische Nutzung“ von Krankenhäusern durch die Hamas zu ignorieren. Die WHO zeige damit ein „geheimes Einverständnis“ mit der Hamas.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte gesagt, das Emirat Katar, das die Hamas finanziere, sei „noch problematischer“ als die Vereinten Nationen oder das Rote Kreuz. (afp/dl)



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